Unerfüllter Kinderwunsch - was tun?
Fast 20 Prozent aller österreichischen Paare können sich Kinderwunsch nicht erfüllen
In Österreich haben bis zu 20 Prozent aller Paare, die sich Kinder wünschen, große Probleme, Kinder zu bekommen. Die Initiative KINDerLEBEN der Steiermärkischen Landesregierung und das Familienreferat der Diözese Graz-Seckau haben aus diesem Grund gestern Abend zur Fachtagung „Unerfüllter Kinderwunsch – was tun?“ in die Universität Graz geladen.
Bundesrat Herwig Hösele vom Projektteam KINDerLEBEN: „Die Bevölkerungsprognose spricht eine deutliche Sprache: Wenn die Zahl der Geburten weiterhin so niedrig wie heute bleibt, ist bis 2050 mit einem Rückgang der steirischen Bevölkerung um rund 130.000 zu rechnen. Auf Grund dieser nicht erfreulichen Perspektiven hat die Steiermärkische Landesregierung auf Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic im Vorjahr einstimmig die Initiative KINDerLEBEN gestartet. Ziel ist die langfristige Schaffung eines kinder-, jugend- und familienfreundlichen Klimas in unserem Land. Dazu gehört auch, dass man sich um die Paare kümmert, die mit der Erfüllung ihres Kinderwunsches Probleme haben.“
Univ. Prof. Dr. Günter Freundl von der Frauenklinik des Städtischen Krankenhauses Düsseldorf-Benrath referierte über die neuesten Erkenntnisse zur natürlichen Familienplanung (NFP), die Frauen hilft, die Phasen der eigenen Fruchtbarkeit selbst besser zu bestimmen und somit den Kinderwunsch ohne fremde Hilfe leichter zu erfüllen. Dr. Hans-Peter Steiner, ärztlicher Leiter des Instituts für In-Vitro-Fertilisation, zeigte die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der künstlichen Befruchtung auf. Dr. Steiner: „Bei Paaren, bei denen es nach zwei Jahren mit dem Kinderkriegen nicht klappt, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen; oft liegen leicht behebbare Ursachen zu Grunde wie zum Beispiel auch nur Jodmangel.“
Mag. Dr. Maria Deutsch, Klinische Psychologin der Geburtshilflich-gynäkologischen Universitätsklinik Graz, wies darauf hin, dass bei 10 bis 15 Prozent der ungewollt kinderlosen Paare weder organische noch psychische Ursachen nachweisbar sind; wer sich für medizinische Unterstützung entschließt, sollte jedenfalls auch psychologische Beratung und Betreuung in Anspruch nehmen. Marlies Haderspeck referierte über das reiche Bildungs- und Beratungsangebot des Familienreferats der Diözese.
Graz, am 15. November 2002
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