Signatur per Handy?
Österreichweit e-Government Konferenz im

Wenn es nach den österreichischen e-Government Experten geht, werden die Bürger in Zukunft ihre elektronischen Anträge per Handy signieren können. So funktioniert es: zuerst wird die Handynummer zur Signatur registriert. Per SMS erhält man einen Code, der in das elektronische Antragsformular einzutragen ist, dann wird der Antrag automatisch signiert. Was für viele Bürger wie ferne Zukunftsmusik klingen mag, wurde heute live präsentiert: bei der „e-Government Konferenz 2003“ in Graz, einer gemeinsamen Veranstaltung des Landes Steiermark mit dem Bund, den e-Government Länderarbeitsgruppen sowie dem Städte- und Gemeindebund. Staatssekretär Mag. Helmut Kukacka „beantragte“ eine Meldebestätigung und signierte per Handy. Die Meldebestätigung wurde als e-Government Musterbeispiel ausgewählt, da sie die wichtigsten Bausteine jedes elektronischen Verfahrens enthält: Ausfüllen eines Antrages im Internet, elektronische Identifikation der Person und Signatur am Antrag, elektronische Bezahlung der anfallenden Gebühren und elektronische Zustellung der Erledigung.
Die wichtigsten Projekte des e-Government Masterplans wie Bürgerkarte light, die elektronische Bezahlung und Zustellung sowie elektronische Register werden heute im Rahmen der Konferenz rund 400 e-Government Experten aus ganz Österreich präsentiert. Die Vorteile von e-Governement Initiativen wie die Schaffung eines einheitlichen elektronischen Dokumentenregisters liegen auf der Hand. Wenn künftig bei Anträgen an die Verwaltung auf die Vorlage von Dokumenten wie Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis etc. verzichtet werden kann, sparen sich Bürger wie Verwaltung Zeit und Arbeitsaufwand. Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder, die die Konferenz in Vertretung von Landeshauptmann Waltraud Klasnic eröffnete, erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass sich nur Anwendungen durchsetzen werden, die die Menschen akzeptieren.
Sämtliche e-Government-Verfahren sollen bis Ende 2005 im Internet angeboten werden. Bis Mitte nächsten Jahres will man bereits beim e-Government Angebot einen Stand erreicht haben, der internationale Vergleiche nicht zu scheuen braucht. Als wichtigste Schnittstelle zur elektronischen Verwaltung fungiert die Informationsplattform www.help.gv.at. Derzeit nutzt die Hälfte aller Österreicher das Internet. Erfahrungen zeigen, dass bürgerorientierte Online-Antragsmöglichkeiten bereits heute in ähnlichem Ausmaß genutzt werden: den Steirischen Familienpass beantragen z.B. 48 Prozent der Bürger online, einen Trauungstermin in der Stadt Wien 45 Prozent, die Hundeanmeldung oder einen Strafregisterauszug in der Gemeinde Guntramsdorf 50 Prozent.
Graz, am 5. Juni 2003
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Mag. Inge Farcher unter Tel.: (0316) 877-4241 Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung