TEST Steiermark gibt (Erd) Gas
what you see is what you get

Graz.- Kaum waren die ersten Dieselpartikelfilter serienreif, rüstete das Land Steiermark seine Diesel-KFZ-Flotte damit nach. Jetzt, wo sich Erdgas als Alternativtreibstoff als besonders umweltfreundlich und kostengünstig erwiesen hat, ist das Land Steiermark wieder vorne dabei: Mit vorerst sieben Fahrzeugen der Marke Opel Zafira setzen Landesamtsdirektor Dr. Gerhard Ofner und die zuständige Abteilung 2 unter der Leitung von Mag. Christine Klug ab sofort auf den umweltfreundlichen Treibstoff Erdgas für Dienstfahrzeuge. Die ersten Fahrzeuge wurden heute Vormittag im Hof der Grazer Burg übergeben.
„Erdgas ist nicht nur ein sauberer Energieträger, sondern als Treibstoff eingesetzt, auch wesentlich kostengünstiger als Benzin oder Diesel“, erklärte Landesamtsdirektor Ofner die Vorteile der neuen Fahrzeuge. So beträgt die durchschnittliche Reichweite mit 10 Euro bei Benzin derzeit rund 109 Kilometer, bei Diesel 151 Kilometer und bei Erdgas 227 Kilometer. Als Faustregel gilt: Ein Kilogramm Erdgas entspricht 1,5 Litern Benzin oder 1,3 Litern Diesel. Das bedeutet, dass man mit Erdgas um die Hälfte billiger fährt als mit Benzin und um ein Drittel billiger als mit Diesel.
Aber nicht nur das Geldbörserl atmet auf, sondern auch die Umwelt: „Mit dem höchsten Wasserstoff- und dem niedrigsten Kohlenstoffanteil belastet Erdgas die Umwelt bei der Verbrennung deutlich weniger als Benzin oder Diesel. Außerdem fallen keinerlei Ruß- oder Partikelemissionen, also kein Feinstaub an“, stellt Mag. Günter Dörflinger, Sprecher des Vorstandes der Steirischen Gas-Wärme, einem Tochterunternehmen der Energie Steiermark, fest. Und noch ein Vorteil: Erdgas wird an die Tankstellen über ein weit verzweigtes, unterirdisches Leitungsnetz geliefert. Die Anlieferung durch Tanklastwägen entfällt. Das erspart wiederum Millionen LKW-Kilometer und leistet so einen zusätzlichen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz.
Ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz: Erdgasautos können auch mit Biogas betrieben werden und sind dann nahezu CO2-neutral unterwegs. Biogas wiederum wird aus Reststoffen wie Klärschlamm, Bioabfall, Speisereste oder auch Gülle und Stroh gewonnen. Ein doppelter Nutzen im Interesse des Umweltschutzes also.
Es war jedoch nicht von Anfang an klar, dass das Land Steiermark auf Erdgas als Alternativtreibstoff setzt, aber: „Bei den anderen Alternativen war die Verfügbarkeit und die Versorgungsdichte das Hauptproblem, also die Möglichkeit, in halbwegs vernünftiger Entfernung zu tanken. Unter anderem aus diesem Grund haben wir uns für Erdgas entschieden“, erklärt die Leiterin der zuständigen Abteilung 2, Mag. Christine Klug, „dazu kommt, dass die Frage, aus Lebensmitteln wie Mais, Weizen und vor allem Zuckerrohr Treibstoffe zu produzieren, immer massiver gestellt und diskutiert wird“.Zum Einsatz kommen die ersten Erdgasfahrzeuge an folgenden Standorten: Landeskraftwagenbetrieb Graz, Agrarbezirksbehörde für Steiermark, Bezirkshauptmannschaft Liezen und den Baubezirksleitungen Graz-Umgebung und Liezen.
Information und Unterstützung bei der Flottenumstellung gibt es seitens der Grazer Energieagentur. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Boris Papousek: „Dazu bieten wir allen Interessierten ein maßgeschneidertes Beratungspaket an, das für Betriebe auch gefördert wird.“