Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 17. November 2011
Einheitliche Standards in Erwachsenenbildung
Graz (17. November 2011).- Zur Schaffung bestmöglicher Qualität und Organisation in der Erwachsenenbildung beschloss die Steiermärkische Landesregierung nach einem Antrag der Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann, dem Ö-CERT-Vertrag (Anerkennung des Qualitätsrahmens in der Erwachsenenbildung) nach Art 15a B.-VG (Bundesverfassungsgesetz) zwischen Bund und Ländern in der Sitzung am 17. November 2011 beizutreten. Derzeit bestehen allerdings noch unterschiedliche Standards in diversen Organisationen. Wie aus offiziellen Angaben hervorgeht, sind derzeit je nach Zählweise bundesweit zwischen 1.800 und 3.000 Organisationen registriert, die ihre Aus- und Weiterbildungsprogramme anbieten. In der Steiermark bestehen schätzungsweise 350 bis 400 Organisationen. Um Verzeichnisse der anerkennenswerten Bildungseinrichtungen künftig anzubieten, erstellten Fachleute in den Ländern einschlägige Qualitätskriterien. Als vorrangige Aufgabe will Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann in der Steiermark mit dem Ö-CERT ein einheitliches Verzeichnis einführen, das Bildungssuchenden, Anbietern dieser Leistungen und Förderern größtmögliche Transparenz bietet. Die bisher in den Ländern erstellten Qualitätsverzeichnisse führten dazu, dass sich überregional tätige Organisationen mehrfachen Anerkennungsverfahren mit zusätzlichem Aufwand und Kosten unterziehen mussten. Wie Landesrätin Grossmann erklärte, wird mit Ö-CERT erstmals ein gesamtösterreichisches System der Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung geschaffen. Bund und Länder verpflichten sich dabei, einmal erworbene Zertifizierungen ungeachtet landesspezifischer Regelungen (zum Beispiel im Rahmen der Weiterbildungsförderung) gegenseitig anzuerkennen.
MEDIZIN: Neue Forschungen / Zivilisationskrankheiten
Zur Weiterführung des Spezialforschungsbereiches (SFB) „LIPOTOX" stellt die Steiermärkische Landesregierung nach einem über Antrag von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder gefassten Beschluss eine Förderung in der Höhe von rund 92.500 Euro zur Verfügung. Im Mittelpunkt dieser medizinischen Grundlagenforschungen steht die Gewinnung neuer Erkenntnisse zur Behandlung von Diabetes mellitus, Atherosklerose und anderer Zivilisationskrankheiten.
Ausgangspunkt der Forschungen ist die Lipotoxizität. Darunter wird die fehlgesteuerte Aufnahme bzw. Produktion von Fettsäuren und Lipiden verstanden, die zur Bildung (lipo)toxischer Substanzen führen. Die Forscher wollen beim Menschen mögliche Fehlfunktionen erkennen, die lipotoxische Effekte auslösen können. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen neue Diagnose- und Therapieverfahren gegen Zivilisationserkrankungen entwickelt werden, die zum Tod führen können.
Die erste LIPOTOX-Forschungsperiode läuft von 2007-2011. Die Gesamtkosten betragen 5,5 Millionen € und werden vom Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF), dem Land Steiermark und der Stadt Graz aufgebracht.