Notarzt sendet EKG direkt an das Krankenhaus
Verbesserte medizinische Notfallversorgung für Herzinfarktpatienten
Bruck.- Bei Verdacht auf Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Mittels einer speziell eingerichteten Handy-Verbindung soll künftig das Elektrocardiogramm (EKG) von Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt direkt in die Intensivstation des Landeskrankenhaus Bruck übertragen werden, berichteten Univ. Ass. Prof. Dr. Berthold Petutschnigg, ärztlicher Leiter der Zentralstelle für Notfall- und Katastrophenmedizin, Prim. Doz. Dr. Gerald Zenker, Abteilungsleiter der Medizinischen Abteilung des LKH Bruck, und Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung 7B Katastrophenschutz und Landesverteidigung, bei ihrer heutigen Pressekonferenz im Landeskrankenhaus Bruck.
Das Pilotprojekt wurde von der Zentralstelle für Notfall- und Katastrophenmedizin gemeinsam mit der Medizinischen Abteilung des LKH Bruck vorbereitet. Petutschnigg: „Bei Patienten mit Verdacht auf eine schwere cardiale Erkrankung wird die Leitstelle des Österreichischen Roten Kreuz zusätzlich den Notarzt verständigen. Wenn sich für den Notarzt im Rahmen der notärztlichen Versorgung der Verdacht auf einen tatsächlichen Herzinfarkt erhärtet, erstellt er vom Patienten ein Elektrocardiogramm und leitet dieses direkt an den Intensivmediziner des LKH Bruck weiter.“
„Der diensthabende Arzt sieht somit schon sehr früh die Gefährdung des Patienten und kann alle notwendigen, sowohl diagnostischen als auch therapeutischen Maßnahmen vorbereiten. Der Infarkt kann rascher therapiert und damit eines der Hauptprobleme bei Herzinfarkten deutlich reduziert werden“, ist Zenker überzeugt.
Kalcher: „Umgesetzt wird dieses Projekt zu Beginn im Landeskrankenhaus Bruck, die Krankenhäuser des Mur-Mürz-Tales sowie Mariazell werden in weiterer Folge eingebunden. Erstmals getestet wurde dieses System beim Mitteleuropäischen Katholikentag 2004. Es wurden noch einige technische Verbesserungen vorgenommen. Wir sind überzeugt, dass mit diesem System die medizinische Notfallversorgung von Herzinfarktpatienten revolutioniert wird.“
Die Zentralstelle für Notfall- und Katastrophenmedizin wurde am 1. Jänner 2000 in der Fachabteilung 7B eingerichtet. Ihre Aufgabe die Optimierung der Notarztversorgung und die Qualitätssicherung der Arbeit aller Notärzte.
Graz, am 30. September 2005
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