"Sicherheit ist das Gefühl, ohne Angst zu leben"
KSÖ - Steiermark-Ehrung für zivile Beiträge zur Verbrechensaufklärung

Graz.- Ein vor zwei Polizeibeamten flüchtender Drogendealer, für den Endstation bei einem beherzten Passanten war, Posträuber, die auf Grund aufmerksamer Beobachtungen kurz nach der Tat dingfest gemacht werden konnten sowie ein brutaler Überfall auf eine betagte Dame in einem Seniorenheim – in diesem Fall wurde der Täter auf Grund des kriminalistischen Spürsinns einer Krankenschwester rasch gefasst. Vier Personen, drei Damen und ein Mann, die stellvertretend für viele andere am Dienstagabend (13. Dezember 2005) vom „Kuratorium Sicheres Österreich“ (KSÖ) – Landesstelle Steiermark ausgezeichnet wurden.
„Die Ausgezeichneten haben sich“, wie KSÖ-Steiermark-Präsident Flughafendirektor Mag. Gerhard Widmann in seiner Laudatio betonte, „für andere eingesetzt ohne Seitenblicke auf die Gefahr, der sie sich selbst dabei aussetzten.“ Die gelebte Zusammenarbeit zwischen Bürgern und der Polizei sei der richtige Weg, betonte Landespolizeikommandant Peter Klöbl bei der Ehrenzeichenverleihung, ein Höchstmaß an Sicherheit zu erreichen. „Und Sicherheit ist“, so Peter Klöbl, „das schöne Gefühl, ohne Angst leben zu können. Es geht bei der Unterstützung der Polizei“, wie der oberste steirische Polizist betonte, „jedoch nicht um Heldenmut, sondern um die rasche und gezielte Weitergabe von Informationen an die Exekutive.“
Die Ehrung durch das KSÖ, dem unter Vertretern der Exekutive, des Bundesheeres und zahlreicher anderer Institutionen auch die steirischen Bezirkshauptleute und der Landespressedienst angehören, erfolgt einmal jährlich, wobei aus einer Fülle von Vorschlägen die Beispielgebendsten ausgewählt werden. In diesem Fall waren das die Postbeamtin Irmgard Strauss, die bei einem Raubüberfall auf das Postamt Wundschuh einen Ohnmachtsanfall vortäuschte, dabei aber den Alarmknopf drückte und sich auch noch das Kennzeichen des Fluchtfahrzeuges merkte. Am Verteilerkreis Webling war der Postamtsräuber bereits gefasst.
Oder jene Kriminalbeamtensgattin, der aufgefallen war, dass zwei Männer bei einer Tankstelle in Kalsdorf Kennzeichen auf einen roten BMW montierten. Cornelia Konrad verständigte die Polizei, die sofort nach dem verdächtigen Fahrzeug zu fahnden begann. Inzwischen hatten die beiden Männer jedoch bereits das Postamt Fernitz überfallen. Auf Grund der Hinweise konnten sie aber kurz nach der Tat gestellt werden.
In bedrückender Erinnerung ist noch immer jener Fall, wo ein ausländischer Täter in das ebenerdig gelegene Appartement in einer Seniorenresidenz in Judendorf-Straßengel eingedrungen war, dort eine betagte Dame unfassbar schwer misshandelte und schließlich mit einer Beute von fünf Euro geflohen war. Die leitende Krankenschwester Mathilde Kristen bemerkte, als sie nach dem Dienst nach Hause fuhr, einen Radfahrer, auf den die Täterbeschreibung passte. Sie verständigte per Handy die Polizei, gab laufend die Position des Gesuchten durch, schließlich konnte ihn die Exekutive auf einem landwirtschaftlichen Anwesen festnehmen.
Mut bewies auch der Grazer Simon Lackner – er war an der Ehrung verhindert – als er sich am Hauptplatz einem von zwei Fahndern verfolgten Drogendealer in den Weg stellte und so dessen Festnahme ermöglichte.
Graz, am 14. Dezember 2005
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Dr. Dieter Rupnik unter Tel.: (0316) 877-2971 Fax: (0316) 877-3188 Mobil: 0676 8666 2971 E-Mail: dieter.rupnik@.stmk.gv.at zur Verfügung