„Historische Schnittstelle“ generalsaniert
Ab morgen fließt Verkehr wieder ungehindert durch das Burgtor

Graz.- Eine positive Meldung von der „Staufront“ in Graz: Bereits eine Woche vor dem geplanten Fertigstellungstermin ist ab morgen (Freitag, 21. Juli 2006) das Burgtor wieder befahrbar. Damit tritt zumindest für den innerstädtischen Bereich eine fühlbare Verkehrsentlastung ein.
Nachdem das Grazer Burgtor bereits im Vorjahr von März bis Oktober den mittelalterlichen Vorgaben entsprechend behutsam restauriert worden war, folgte seit Mitte Mai in Kooperation von Land Steiermark und Stadt Graz die Sanierung der Straßendurchfahrt. Anstelle des unansehnlich gewordenen und immer wieder ausgebesserten Asphaltbelages wurden sowohl die Durchfahrt als auch die beiden Fußgängerpassagen nach den Vorgaben des historischen Vorbildes mit einer Granitpflasterung ausgeführt. „Neben der Sanierung und Revitalisierung des Burggartens ist dies“, betonte Landeshauptmann Mag. Franz Voves, der sich persönlich ein Bild von den soeben abgeschlossenen Bauarbeiten machte, „eine Maßnahme, die den gesamten Burgbereich weiter aufwertet. Es ist zwar nur ein kleines Detail, aber es lässt Graz für seine Bewohner und seine vielen Besucher noch attraktiver werden.“ In diesem Sinne findet die Erneuerung von Graz demnächst eine Fortsetzung: „Mit Ende des Monats“, so die Leiterin der Abteilung 2 – Präsidialangelegenheiten und Zentrale Dienste, Mag. Christine Klug, „werden auch die Sanierungsmaßnahmen im Landhaushof abgeschlossen sein.“
Nicht allein die Pflasterungen waren es, die eine immerhin drei Monate dauernde Totalsperre des Burgtores verursachten, sondern die aufwändigen Arbeiten an den unterirdisch verlegten Versorgungsleitungen, die gebündelt unter dem Burgtor durchführen. Um Schäden an den Portalen, verursacht durch Fahrer, die immer wieder die Höhe ihrer Transporter unterschätzten und gegen die steinernen Einfassungen krachten, in Zukunft zu vermeiden, wurde die Fahrbahn trichterförmig auf eine Breite von 2,80 Meter eingeengt, die Durchfahrtshöhe bleibt trotz einer Fahrbahnabsenkung auf die bisherigen 2,80 Meter beschränkt. Die Gesamtbaukosten betrugen rund 145.000 Euro.
Das Grazer Burgtor als historische Schnittstelle zwischen Innerer Stadt und der ehemaligen Bastion ist mit seinen Ursprüngen aus dem 14. Jahrhundert das älteste Grazer Stadttor. Der Grazer Bauforscher und wissenschaftliche Projektbegleiter Dipl.-Ing. Markus Zechner: „Durch seine zum Teil noch gut erhaltene historische Grundsubstanz bietet das Burgtor spannende Einblicke in das spätmittelalterliche Stadtgepräge.“ Die stadtinnere Fassade präsentiert sich noch in gotischem Baustil, die dem Stadtpark zugewandte Front zeigt sich in Renaissance.
Graz, am 20. Juli 2006