Ein Chip bringt wieder Licht ins Dunkel
Landeshauptmann fördert Projekt, das Blinden neue Hoffnung gibt
Univ.-Prof. Dr. Michaela Velikay-Parel als Leiterin des Forschungszentrums AVC (Artificial Vision Center) über die bahnbrechende Operationstechnik, die Graz weltweit zu einem jener drei Standorte macht, an denen mit Einsatz modernster Microtechnologie Menschen bei einer bestimmten Form der Erblindung geholfen werden kann: „Es handelt sich um ein Implantatsystem, das mit Hilfe elektrischer Reizungen die Netzhaut so stimuliert, dass Lichtwahrnehmungen wieder möglich werden. Auf diese Art werden Photorezeptoren, die bei der Retinitis pigmentosa ihre Funktion verloren haben, ersetzt." Landeshauptmann Mag. Franz Voves: „Diese Arbeit verdient höchsten Respekt und Anerkennung und es macht mich stolz, dass dieses einzigartige Projekt in der Steiermark beheimatet ist."
Ein winziger Kamerachip auf eine Brille montiert nimmt die Bildinformationen auf und leitet sie über ein Kabel an einen Pocketprozessor weiter, wo sie zu Stimulationsbefehlen umgewandelt werden. Drahtlos gelangen die Daten dann ins Auge, wo sich das Retina-Implantat befindet.
Dr. Michaela Velikay-Parel: „Derzeit können wir noch Patienten für die Studie aufnehmen. Betroffene können unter der Grazer Telefonnummer 0316 385 72 712 Kontakt mit uns aufnehmen. Neben der medizinischen Eignung müssen die Patienten jedoch auch den Willen mitbringen, nach der Operation ein umfassendes Schulungsprogramm mitzumachen, das ihnen den Umgang mit dem neuartigen Sehen vermittelt."
In Deutschland und Österreich leiden rund 30.000 bis 60.000 Menschen an der Netzhauterkrankung „Retina pigmentosa", die bei einem Drittel der Betroffenen zur Erblindung führt.
Graz, am 13. April 2007