Keine Bezirksgerichtszusammenlegungen mehr

Graz.- „Bezirksgerichte spielen eine wichtige Rolle beim Zugang unserer Bürger und Bürgerinnen zu ihrem Recht. Deshalb wird es bis auf ganz wenige Ausnahmen keine weiteren Zusammenlegungen von Bezirksgerichten mehr geben," sagte Justizministerin Dr. Maria Berger bei der Eröffnung des neuen Bezirksgerichtes Graz-West am Grazer Grieskai 88 heute Vormittag (10.5.). Landeshauptmann Mag. Franz Voves, der neben Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, dem Präsidenten des Oberlandesgerichtes Graz Dr. Heinz Wietrzyk, Mag. Wolfgang Hammerer von der Bundesimmobiliengesellschaft und der Gerichtsvorsteherin Dr. Christine Katter zu den Eröffnungsrednern zählte, freute sich, dass „mit der Schaffung des Bezirksgerichtes Graz-West in diesem neuen modernen Gebäude das Recht um ein gutes Stück näher zum Bürger, zur Bürgerin gerückt ist".

Durch die Teilung der Gerichtssprengel Graz und Graz-Umgebung in Graz-West und Graz-Ost zu Anfang dieses Jahres wurden zwei etwa gleich große Bezirksgerichte geschaffen. Berger: „Mit dem neuen Gerichtsgebäude für das Bezirksgericht Graz-West konnten die Raumprobleme der Grazer Bezirksgerichte, des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Graz und des Oberlandesgerichtes Graz gelöst werden." Die Ministerin betonte weiters, dass von den 156 Gerichtsgebäuden im gesamten Bundesgebiet in den letzten 20 Jahren rund die Hälfte entweder neu gebaut, erweitert oder generalsaniert wurden. Die Kosten dafür betrugen rund 300 Millionen Euro.

Die Vorsteherin des BG Graz-West, Dr. Christine Katter, bezeichnete das am 1.1.2007 in Betrieb gegangene Gebäude als Neujahrsbaby, auf das sich alle Mitarbeiter schon sehr gefreut hätten. „Der neue Standort am Grazer Grieskai 88 bringt uns sicher Glück, denn die Zahl acht ist bei den Chinesen eine Glückszahl. Wir sind damit gleich zweifach ausgestattet."

Die Bauzeit des 10,5 Millionen Euro teuren neuen Gebäudes betrug weniger als 18 Monate. Architekt Dipl. Ing. Arkan Zeytinoglou schuf ein klar strukturiertes Gebäude, mit einer Nutzfläche von rund 4.700 Quadratmetern. Auf eine angenehme Atmosphäre für die Besucherinnen und Besucher sowie die Mitarbeiter und auf behindertengerechte Nutzbarkeit wurde großen Wert gelegt. Für Kunst am Bau wurde unter Schülerinnen und Schülern der HTL Graz ein Wettbewerb durchgeführt. Über Vorschlag der Jury wurde das Projekt „Zwischen Schein und Realität" von Judith Schinagl ausgewählt, das sich nun in der offen gestalteten Eingangshalle über zwei Geschosse erstreckt. Entsprechend der Anforderungen im Wettbewerb wird durch das Kunstwerk vor allem auch die Akustik der großen Halle deutlich verbessert. Nach der Eröffnung gab es eine ökumenische Feier mit Bischofsvikar Prälat Dr. Heinrich Schnuderl und Superintendent Mag. Hermann Miklas.

Der Sprengel des Bezirksgerichtes Graz-West umfasst das Stadtgebiet westlich der Mur und das Umland, der Sprengel des Bezirksgerichtes Graz-Ost das Stadtgebiet östlich der Mur. Das BG Graz-Ost ist im Gebäude des bisherigen Bezirksgerichtes Graz untergebracht.

 

Graz, am 10. Mai 2007

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