Junge steirische Filmschaffende im Rampenlicht
Film-Stipendien in Höhe von je 6.000 Euro für Sindelgruber und Sackl

Graz.- Ganz im Zeichen mutiger, experimenteller und künstlerisch-kreativer Filmkunst aus der Steiermark stand gestern Abend (22. November) die Grazer Helmut-List-Halle. Landeshauptmann-Stv. Dr. Kurt Flecker lud steirische Filmschaffende zu einem „Abend der Begegnungen und des Austausches" und gratulierte zu diesem Anlass den von der Cinestyria-Filmkunst ausgezeichneten Film-Stipendiaten 2007, die sich aus der Ferne per Videobotschaft bedankten: Tristan Sindelgruber und Albert Sackl.
„Filme müssen nicht nur dem kommerziellen Anspruch genügen, um erfolgreich zu sein. Durch die Eigenständigkeit der Cinestyria-Filmkunst kann sich das Filmschaffen als integraler Bestandteil der künstlerischen Identität in der Steiermark etablieren und weiter entwickeln. Der heutige Abend zeigt, wie intensiv und lebendig die Filmszene in der Steiermark ist", sagte Flecker, der sich über das neu gestaltete (rote) Cinestyria-Logo freute und prominente Vertreter der steirischen Kultur- und Filmszene begrüßen konnte: unter anderem Schauspieler Michael Ostrowski, Diagonale-Intendantin Birgit Flos, Produzent Dieter Pochlatko und Instyria-Geschäftsführerin Mag. Angelika Vauti-Scheucher.
Die jährlich ausgeschriebenen steirischen Film-Stipendien des Landes Steiermark in Höhe von je 6.000 Euro dienen der Förderung junger Filmschaffenden, die mit innovativen Filmvorhaben befasst sind. In Tristan Sindelgrubers eingereichtem Dokumentarfilmprojekt „Hinter verschlossenen Türen" wird Folter und Menschenrechtsverletzung als Maßnahme zur Unterstützung des Kampfes gegen den Terrorismus kritisch aufgezeigt. Albert Sackls Experimentalfilm „Im Freien" beschäftigt sich mit filmischen Körper-Raum-Welten in Bezug auf den menschlichen Körper.
Als Highlight des steirischen Filmschaffenden-Empfangs stellte Produzent Dieter Pochlatko einen „Cocktail"-Trailer aus verschiedenen steirischen Filmen zusammen, die heuer von der Cinestyria-Filmkunst gefördert wurden: So waren Ausschnitte aus den aktuellen Filmen von national wie international anerkannten österreichischen Regisseuren wie Michael Glawogger („Contact High"), Barbara Caspar („Who's Afraid of Kathy Acker?") sowie Elisabeth Scharang („Franz Fuchs-Ein Patriot") zu sehen. Über ein „starkes steirisches Kinojahr 2008" freute sich schon jetzt Regisseur und Moderator Alfred Schwarzenberger. Nähere Informationen über Cinestyria-Filmkunst: www.filmkunst.steiermark.at
Die steirischen Film-Stipendiaten 2007:
Tristan Sindelgruber, geboren 1966 in Graz, hat bereits bei mehreren Filmproduktionen mitgewirkt und dadurch sein Talent in ausreichendem Maße bereits gezeigt. Sein eingereichtes Dokumentarfilmprojekt „Hinter verschlossenen Türen" (Arbeitstitel) handelt über die Folter als einer der schwersten und unmenschlichsten Menschenrechtsverletzungen. Der Film durchleuchtet die Frage, inwieweit seit dem 11.9.2001 Folter als legitimes Mittel im Kampf gegen den Terrorismus zur Debatte steht. In diesem Filmvorhaben wird ein österreichischer UNO-Sonderberichterstatter in seiner Fact-finding-Mission auf seiner Reise in die Haftanstalten, die Folter betreiben, begleitet. Die Jury ist der Meinung, dass diese Einreichung vollinhaltlich dem innovativen Ansatz des Cinestyria-Filmstipendiums entspricht.
Albert Sackl, geboren 1977 in Graz, aufgewachsen in der Südsteiermark, ist seit 1997 als Filmemacher im Bereich Avantgarde- und Experimentalfilm tätig. Seine Einreichung „im Freien" ist der logische Schlusspunkt seiner Beschäftigung mit den Möglichkeiten des Einzelbildes in Verbindung zum menschlichen Körper, der Analyse und Synthese von Bewegung und der damit produzierbaren rein filmischen Körper-Raum-Welten. Deshalb schlägt die Jury ihn als Stipendiaten in der Kategorie Produktion/Produktionsvorbereitung vor.
Graz, 23. November 2007
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