Älteste Akademikerin der Steiermark
Dr. Marta Frankfurter blickt auf ein Jahrhundert Lebenszeit zurück
Laßnitzhöhe/Graz.- Gestern Nachmittag (24.9.) gab es im Volkshilfeheim auf der Laßnitzhöhe einen ganz besonderen Anlass zu feiern. Die seit der Geburtsstunde des Seniorenzentrum im Juni 1995 dort beheimatete älteste Akademikerin in der Steiermark, Dr. Marta Frankfurter, feierte ihren 100. Geburtstag. "Bis vor kurzem hat sie noch das Gedächtnistraining mit anderen Bewohnern gemacht", erzählt die Leiterin des Zentrums, Inge Kieslinger, die Landeshauptmann Mag. Franz Voves als Gratulant begrüßen durfte. "Es ist mir eine große Freude Ihnen meine besten Glückwünsche zu überbringen", begrüßte Mag. Voves die Jubilarin, die ihm im sehr persönlichen Gespräch ein tolles Angebot unterbreitete. "Gerne gebe ich Ihnen Nachhilfestunden in Latein", so Dr. Frankfurter zu Voves, der seine fehlenden Lateinkenntnisse ansprach. Im Gegenzug dazu gab es eine Einladung in die Grazer Burg. "Sie kommen mich in meinem Büro besuchen und wir politisieren dann in aller Ruhe gemeinsam".
Frau Frankfurter reiht sich zu den insgesamt 120 über Hundertjährigen in der Steiermark (Stichtag 1.1.2008) ein. Von diesen 120 Personen waren 44 genau 100 Jahre alt, 76 waren älter und die älteste Österreicherin (109 Jahre), ist im Juni leider verstorben.
Marta Frankfurter wurde als Marta Glas am 24. September 1908 in Pettau (Slowenien) geboren. Die Volks- und Mittelschule besuchte sie in Graz und 1932 promovierte sie als einzige Frau an der Karl-Franzens-Universität Graz zum Doktor der Rechtswissenschaften. Dieses einzigartige 75. Jahr-Jubiläum wurde letztes Jahr mit der Erneuerung ihres Doktorgrades an der Grazer Universität gebührend gefeiert. Nach Abschluss des Studiums arbeitete sie als Beamtin im Bundesamt für Statistik und im Bezirksamt Mödling.
In erster Ehe war sie mit Dr. Franz Pallin, Richter in Eisenstadt, verheiratet und 1938 wurde ihr gemeinsamer Sohn Fritz geboren. Nach dem Krieg kam es zur Scheidung und sie begann als allein erziehende Mutter ihre berufliche Laufbahn bei der damaligen "Länderbank", wo sie schließlich als Prokuristin in Pension ging. 1970 zog sie zurück nach Graz und heiratete Dr. Otto Frankfurter, der 1987 verstarb. Seit 1995 lebt sie im Volkshilfeheim Laßnitzhöhe. Durch einen Sturz im letzten Jahr braucht sie einen Rollstuhl. "Trotz ihrer körperlichen Gebrechen ist sie geistig noch sehr rege", so Kieslinger, die weiters mit stolz festhält, dass sich die Jubilarin aufgehoben wie in einer Familie im Zentrum fühlt.
Graz, am 25. September 2008
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