Lokal und regional Lebensqualität sichern
Erste Agenda 21-Akademie in Großwilfersdorf

Großwilfersdorf/Graz.- Erstmals fand heute Vormittag (8.Oktober) die Agenda 21-Akademie unter dem Motto "Zukunft ländlicher Raum - in der Zusammenarbeit liegt die Kraft" im Schloß-Weingut Thaller in Großwilfersdorf statt. Rund 160 Teilnehmer, unter ihnen Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer und Landesrat Johann Seitinger sowie Bürgermeister, Amtsleiter, Bezirkshauptleute und Vertreter von Baubezirksleitungen nahmen daran teil. Im Mittelpunkt standen Fragen der Gemeindekooperation, die in vier Fachvorträgen zu den Themen RegioNext, Recht, Organisation, Wirtschaft und Landwirtschaft näher behandelt wurden.
In seiner Eröffnungsrede betonte Landesrat Johann Seitinger den hohen Stellenwert der Bürgerbeteiligung: "Bürginnen und Bürger wollen mitentscheiden - auch in Fragen der gemeindeübergreifenden Kooperationen. Mit der Lokalen Agenda 21 steht uns ein international erprobtes Modell für die aktive Mitgestaltung auf lokaler und regionaler Ebene zur Verfügung. Als Antwort auf die aktuellen Fragen zur Zusammenarbeit und Beteiligung wurde nun die Agenda 21 Akademie ins Leben gerufen."
Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer hob in seinem Referat die Bedeutung der neuen steirischen Regionalstruktur für eine nachhaltige Entwicklung der Steiermark hervor: "Die neue Struktur der Kleinregionen und Regionen gibt der Steiermark die Chance, nachhaltig zu wirken und die derzeit herrschenden Klima-, Ressourcen- und Finanzkrisen zu bewältigen. Mit dieser regionalen Zukunftsstruktur, die von beiden großen Parteien des Landes gemeinsam getragen wird, ist die Steiermark gut aufgestellt. Das Land wird Förderungen und ein Anreizsystem bereitstellen, damit diese neue Struktur von den Gemeinden - die hier die wichtigsten Partner sind - mit Leben erfüllt wird."
Ab 2008 soll die steirische Agenda 21-Akademie (gemeinsame Veranstaltung der Landentwicklung Steiermark, des Steiermärkischen Gemeindebundes, der Landesgruppe Steiermark des Österreichischen Städtebundes und der Abteilung 16 für Landes- und Gemeindeentwicklung) jährlich stattfinden. Sie soll in Abstimmung mit der Fachabteilung 7A (Gemeinden und Wahlen) und der Abteilung 16 (Landes- und Gemeindeentwicklung) jeweils aktuelle Fragen der Gemeindekooperation behandeln.
1992 unterzeichnete Österreich gemeinsam mit 180 weiteren Staaten im Rahmen des Umweltgipfels in Rio de Janeiro die Agenda 21 - das weltweite freiwillige Bekenntnis zu nachhaltigen Entwicklungen im neuen Jahrtausend. Die Agenda 21 entwickelte sich mitlerweile zu einem wirksamen Instrument der Bürgerbeteiligung in ganz Europa. In der Steiermark wurden im Rahmen der derzeit laufenden Förderperiode(2006 bis 2013) der Verein "Landentwicklung Steiermark" (LE) als Zusammenführung der bisherigen Vereine "Ökologische Landentwicklung" (ÖLE) und "Integrierte Ländliche Entwicklung" (ILE) gegründet. Mit 150 lokalen Agenda 21 Gemeinden nimmt die Steiermark gemeinsam mit Oberösterreich und Wien österreichweit einen Spitzenplatz ein.
Graz, am 8. Oktober 2008