„Paula“ und „Emma“ Jahresbilanz
Hohe Landesförderungen für Wiederaufforstung
Graz.- (30.12.08) Die orkanartigen Stürme „Paula" (26./27.1.2008) und „Emma" (1./2.3.2008) haben zu Beginn 2008 buchstäblich in „Windeseile" rund 5,5 Millionen Bäume und damit 14.000 Hektar Wald zerstört. Unglaubliche 18.000 einzelne Schadflächen wurden gezählt. Dank der enormen Anstrengungen der Waldbesitzer, der Einsatzorganisationen, des Bundesheeres und der Forstorgane sind die größeren Schadflächen schon zu 98 Prozent aufgeräumt. Im Frühjahr wird mit der Wiederaufforstung begonnen.
Landesforstdirektor Dipl. Ing. Dr. Josef Kalhs: „Die Forstaufsichtsorgane mussten in diesem Jahr einen Gewaltakt bewältigen: Die Schadenserhebungen vor Ort sind mit Ausnahme der Bezirke Graz-Umgebung und Voitsberg in der gesamten Steiermark abgeschlossen. In diesen beiden Bezirken werden ab Jänner 2009 zusätzliche Forstorgane eingesetzt, um die Erhebung auf den Schadflächen rasch abschließen zu können. Die größeren Schadflächen sind so gut wie aufgearbeitet. Allerdings müssen auch die zahlreichen kleineren Flächen und besonders die vielen Einzelwürfe bis zum Frühjahr aufgearbeitet werden. Denn da beginnt wieder die Flugzeit der Borkenkäfer, sonst werden wir eine Massenvermehrung erleben." Bis jetzt wurde aus dem Katastrophenfonds für die eingetretenen Schäden (Windwurf, -bruch, Holzverlust) ein Betrag von rund fünf Millionen Euro an fast 1800 geschädigte Waldbesitzer ausbezahlt. Für die notwendigen Forstarbeiten - Säuberungen - auf diesen Flächen kommen noch Förderungen von 1,35 Millionen Euro dazu. Bei weiteren 650 Waldbesitzern sind die Erhebungen bereits abgeschlossen und die Auszahlung der Entschädigungen steht unmittelbar bevor." Ingesamt wurden 5.700 Privatschadensanträge über die Gemeinden an die Bezirkshauptmannschaften gestellt. Davon konnten rund 20 Prozent nicht genehmigt werden, da die Flächengröße nicht den Entschädigungsrichtlinien entsprach, sprich, zu klein war. Generell erhalten die Waldbesitzer von der festgestellten Schadenssumme 30 Prozent an Entschädigungszahlungen.
Nun müssen die Schadflächen wiederaufgeforstet werden. „Diese Arbeit erstreckt sich einschließlich der Pflege und der Schutzmaßnahmen über mehrere Jahre. Naturverjüngungen werden natürlich in die Aufforstungen integriert", betont Kalhs und verweist auf weitere Förderungen. "Mischwaldaufforstungen, die den natürlichen, standortsgemäßen Baumartenmischungen entsprechen, können ebenfalls gefördert werden. Die Förderung ist nicht nur eine finanzielle Hilfe für die geschädigten Waldbesitzer, sondern dient auch als Lenkungsmaßnahme, um ökologisch und wirtschaftlich wertvolle Wälder für die Zukunft zu schaffen." Insgesamt wird das Land Steiermark aufgrund von „Paula" und „Emma" zwischen 30 und 40 Millionen Euro in die Hand nehmen müssen, so Kalhs. „Das beinhaltet die Entschädigungszahlungen, die Wegesanierung und die Wiederaufforstung, bei der die Kosten sogar bis zu 70 Prozent gefördert werden."
Um künftig bei Elementarereignissen im Ausmaße von „Paula" oder „Emma" rasch agieren zu können, hat eine Arbeitsgruppe des Landes vorgeschlagene Flächen auf eine mögliche Genehmigungsfähigkeit für Nasslager untersucht. „Es werden nun über die Steiermark verteilt Nasslagerplätze mit einem Lagervolumen von rund 600.000 Festmetern vorbereitet", so Landesamtsdirektor Dr. Gerhard Ofner.
Anfang Dezember beschloss die Landesregierung eine Förderung von 15 Nasslagerplätzen, wo das gelagerte Holz mit einer Beregnungsanlage vor dem Befall durch Käfer und Pilze bewahrt wird. „In Zeiten, wo Naturkatastrophen immer heftiger und unberechenbarer werden, muss man in rechtzeitige Vorsorge investieren. Wir unterstützen damit die Werterhaltung des anfallenden Blochholzes im Falle eines Windwurfes, der für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern oft Existenz bedrohend ist", betonte der zuständige Landesrat Seitinger. Die Gesamtkosten der nunmehr 18 steirischen Nasslager belaufen sich auf mehrere Millionen. Die Errichtung der Nasslager wird mit 40 Prozent der Kosten (maximal 100.000 Euro pro Nasslager) gefördert, wobei Bund und Land die Mittel je zur Hälfte aufbringen.
Graz, am 30. Dezember 2008
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