Woran sterben die Steirerinnen und Steirer ?
Statistische Daten über die regionalen Todesursachen 1998-2004:
Graz.- (27.2.2009) Fast jeder zweite Steirer bzw. Steirerin wird an einer Krankheit des Herz-Kreislaufsystems, der österreich- wie steiermarkweit häufigsten Todesursache, sterben. Bösartige Neubildungen liegen in der Steiermark an zweiter Stelle in der Todesursachenhäufigkeit. Beinahe jeder vierte Todesfall ist auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Krankheiten der Verdauungsorgane und der Atmungsorgane führen dagegen nur bei 4,5 bzw. fünf Prozent der Steirerinnen und Steirer zum Tod. „Die Sterblichkeit ist generell rückläufig. Allerdings verläuft der Rückgang innerhalb der einzelnen Todesursachengruppen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bei Krankheiten der Herz-Kreislaufsysteme z.B. fiel der Rückgang in den letzten 30 Jahren (seit 1969/73) viel deutlicher aus als beispielsweise bei der Krebssterblichkeit", fasst Dipl. Ing. Martin Mayer die aktuelle Publikation der steirischen Landesstatistik „Regionale Todesursachen in der Steiermark 1998/2004", die sich mit der Sterbesituation in den steirischen Regionen beschäftigt, zusammen.
Bei gewissen Risikogruppen wie z.B. weiblichen Raucherinnen zeigt sich allerdings eine deutlich erhöhte Sterblichkeit: So hat sich zwischen den Untersuchungszeiträumen 1988/94 und 1998/2004 die weibliche Sterblichkeit in der Steiermark um 27,2 Prozent bei Lungenkrebs erhöht. Steiermarkweit sterben jährlich etwa 480 Menschen an Lungenkrebs. Das ist rund ein Sechstel aller Krebstodesfälle. Neben Alkohol und Übergewicht wird Rauchen aber auch bei Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems als Risikofaktor angegeben. Die Region West- und Südsteiermark z.B. weist neben einer erhöhten Sterblichkeit auch einen deutlich höheren Anteil an übergewichtigen Personen auf. Österreichweit ist beim Thema Übergewicht ein klares Ost-West Gefälle zu erkennen. Aber eben auch die Rauchgewohnheiten sind von signifikanter Bedeutung: 28 Prozent aller Steirerinnen und Steirer rauchen täglich. Mit Zunahme des Verstädterungsgrades steigt der Anteil der Raucher, bei den Frauen stärker als bei den Männern. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Lungenkrebsmortalität. Generell ist der Krebstod eher ein urbanes Phänomen: Am Beispiel des Lungenkrebs zeigt sich, das starke Stadt-Land-Gefälle. Die Sterblichkeit bei Frauen in ländlichen Gemeinden liegt fast 40 Prozent unter dem Österreichschnitt, wogegen der Risikowert in den städtischen Gemeinden der Steiermark 10,2 Prozent höher als der Österreichschnitt ist.
Bei den Krankheiten der Atmungsorgane hat die Steiermark bundesweit eine der geringsten Sterblichkeiten: Sie sind für rund fünf Prozent der Todesfälle verantwortlich. Besonders niedrig ist die Sterberate in Voitsberg: Sie liegt rund 30 Prozent unter dem Österreichschnitt. In den vordersten Reihen liegt die Steiermark aber im Bundesländervergleich bei Verletzungen und Vergiftungen. Sie machen 5,7 Prozent aller steirischen Sterbefälle aus. Vor allem wird diese Todesursachengruppe von Männern dominiert, denn drei von vier Gestorbenen sind hier männlich. Innerhalb der Steiermark ist das Sterberisiko in der Ost- und Obersteiermark am höchsten, wogegen im Grazer Raum die Sterbeziffer deutlich geringer ist. In diese Gruppe ist auch der Selbstmord einzuordnen. Die männliche Suizidrate ist um das 3 ½ fache höher als bei den Frauen. Die Steiermark liegt im Bundesländervergleich auf Platz 1, wogegen im Burgenland die geringste Suizidrate festgestellt wurde. Innerhalb der Steiermark zeigt sich ein erhöhtes Selbstmordrisiko in der Obersteiermark, vor allem in Murau, gefolgt von Mürzzuschlag, Leoben und Liezen. Aber auch Deutschlandsberg und Graz haben erhöhte Risiken.
Die Todesfälle infolge von Krankheiten der Verdauungsorgane machen jährlich nur 4,5 Prozent aller steirischen Sterbefälle aus. Leberzirrhose ist hier die bedeutendste Todesursache: Jeder zweite Gestorbene in dieser Todesursachengruppe erliegt dieser Leberkrankheit. Bei Krankheiten der Verdauungsorgane findet man in der West- und Südsteiermark (besonders in Leibnitz) und Radkersburg die höchsten Risikowerte. Allerdings gibt es auch Bezirke, die wenig oder gar nicht im Zusammenhang mit Weinanbau stehen, und dennoch signifikant hohe Leberzirrhosesterblichkeiten aufweisen wie z.B. Leoben.
Detaillierte statistische Daten über die regionalen Todesursachen in der Steiermark 1998/2004 finden sich im beiliegenden Dokument bzw. im Internet unter
www.statistik.steiermark.at/publikationen.
Kontakt: Landesstatistik Dr. Sigrid Kern, Handy: 0676-8666-2903
Graz, am 27. Februar 2009
Mag. Ingeborg Farcher unter Tel.: +43 (316) 877-4241, bzw. Mobil: +43 (676) 86664241 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung.
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