Bundespräsident zeichnet 'wissenschaftliche Solitärerscheinung' aus
Freude an der TU Graz: Telematiker promoviert 'sub auspiciis'
Graz [23.06.2009].- Eine Spitzenleistung von der HTL bis zum Rigorosum sorgte heute Vormittag für hohen Besuch in der Aula der Technischen Universität Graz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer überreichte dem Telematiker Dipl.-Ing. Dr. Martin Feldhofer als Auszeichnung für seine außergewöhnliche Studienleistung persönlich den Ehrenring mit dem Bundesadler.
Die Ehre einer Promotion unter den "Auspizien" des Bundespräsidenten genießt nur, wer von der schulischen über die universitäre Laufbahn bis zum Doktorat bestmögliche Leistungen erbringt. Bundespräsident Fischer brachte diese Höchstleistung auf den Punk: "Um dies hier zu erreichen, ist eine Kombination aus jahrelanger Ausdauerleistung aber auch aus ausgezeichneter Spitzenleistung notwendig. Ich gratuliere Dr. Feldhofer zu seiner hervorragenden Arbeit. Sie haben allen Grund noch in Jahren Stolz auf diesen Tag zu sein."
Auch Landeshauptmann Mag. Franz Voves und die zweite Präsidentin des Landtages Steiermark Walburga Beutl gratulierten dem bescheidenen Techniker, der zugab: "In der Jugend habe ich nur als Fußballspieler an die Bundeshymne gedacht, dass ich sie einmal in so einem Rahmen höre, hätte ich nicht geglaubt. Das alles ist nur durch die tolle Unterstützung meiner Familie möglich geworden."
"Herausragende Absolventen wie Martin Feldhofer wirken wie ein Qualitätssiegel für das hohe Niveau der Lehre und Forschung an der TU Graz", zeigt sich TU-Rektor Hans Sünkel stolz. "Wir freuen uns besonders, dass Bundespräsident Fischer diese Ehrung persönlich vornimmt und damit zeigt, welchen bedeutenden Stellenwert Universitäten und wissenschaftliche Leistungen in diesem Land haben."
Mikrochips für sichere "Echtheitsnachweise"
Feldhofers Forschungsarbeit konzentriert sich auf Mikrochips, die mittels integrierter kryptografischer Algorithmen "Echtheitsnachweise" von jeglichen Gütern erbringen können.
Ob wertvolle Markenartikel wie Armbanduhren oder Kleidungsstücke tatsächlich echt und keine Fälschungen sind, ließ sich bisher nur mit dem Kennerauge feststellen. Die Ergebnisse aus Martin Feldhofers Dissertation "Low-Power Hardware Design of Cryptographic Algorithms for RFID-Tags" zeigen andere Wege von "Echtheitsnachweisen" auf: Er befasste sich mit der Implementierung starker kryptografischer Algorithmen in sehr kleine und daher stromsparende RFID-Chips. RFID steht für Radio-Frequency Identification, solche Chips sind etwa in Skiliftpässen zu finden. Das Grundprinzip von RFID ist die kontaktlose Identifizierung, was beispielsweise bei Zutrittskontrollen relevant ist.
Mit der Entwicklung von Martin Feldhofer ist der "Echtheitsnachweis" von sämtlichen Gütern von A wie Armbanduhr bis Z wie Zementsack möglich: Ein Lesegerät gibt nach dem Funkaustausch mit dem implementierten RFID-Chip die entscheidende Information.
Zur Person
Martin Feldhofer wurde 1979 in Birkfeld in der Oststeiermark geboren. Nach der ausgezeichneten Matura an der HTL Weiz - Fachrichtung Elektrotechnik - folgte das Telematikstudium an der TU Graz. Neben dem mit Auszeichnung absolvierten Diplom- und Doktoratsstudium blieb dem sportbegeisterten Telematiker noch genug Zeit, um im Fußballverein Birkfeld dem runden Leder nachzujagen. Seit der Geburt seiner Zwillingstöchter Anja und Leonie vor zwei Jahren haben sich die Prioritäten zwar verschoben, aber: "Fußball geht sich immer aus", grinst Feldhofer.
Geplant hat er den außergewöhnlichen Studienerfolg nicht, "es hat eben alles recht gut funktioniert", gibt sich Feldhofer bescheiden.
Voraussetzungen
Eine Sub Auspiciis-Promotion stellt die höchste Auszeichnung für erfolgreiche Studienleistungen in Österreich dar. Sub Auspiciis-Promovenden müssen auf allen Ebenen Spitzenleistungen erbringen, um die Voraussetzungen für den besonderen akademischen Festakt zu erfüllen: Nur wer Oberstufe und Reifeprüfung einer höheren Schule mit Auszeichnung abschließt, an der Universität jede Prüfung mit bestmöglichem Ergebnis beendet und Diplom- und Doktoratsstudium genauso wie Dissertation und Rigorosum mit Auszeichnung absolviert, wird als Kandidat für eine Sub Auspiciis-Promotion zugelassen.
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