Heisses Eisen: voestalpine Tubulars
Mitarbeiterabbau um Krise zu durchtauchen: Landeshauptmann macht sich ein Bild



Kindberg [30.09.2009].- Mit knapp über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern startete die voestalpine Tubulars GmbH in das Geschäftsjahr 2009. Aufgrund der Wirtschaftskrise musste sich das Unternehmen im März bereits von 80 Beschäftigten trennen. Per 1. Oktober baut das Unternehmen nun weitere 175 Arbeitsplätze ab. Landeshauptmann Mag. Franz Voves machte sich heute Vormittag im Rahmen eines Betriebsbesuches selbst ein Bild von der Lage.
Nach einem Gespräch mit Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wolfgang Rainer, den beiden Betriebsratsvorsitzenden Ing. Franz Reiter und Heinz Jauk sowie dem neu angelobten Bürgermeister von Kindberg, Christian Sander, sah sich Landeshauptmann Voves am Betriebsgelände um und nutze die Möglichkeit zu Gesprächen mit den Mitarbeitern: "Es ist erstaunlich, was ihr hier leistet", lobte der Landeshauptmann die Arbeiter im Nahtlosrohrwalzwerk und sprach auch Mut zu: "Die gesamtwirtschaftliche Lage wird sich hoffentlich bald wieder bessern. Als Technologieführer in eurem Bereich werden sich dann auch die Auftragsbücher wieder füllen."
Der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrates, Heinz Jauk erläuterte, wie es für die 175 Arbeitnehmer, die heute ihren letzten Tag im Unternehmen haben, weitergeht: "Ein Teil wird eine Bildungskarenz in Anspruch nehmen, einige können in Pension gehen und die verbleibenden rund 140 Personen werden mit Unterstützung unserer Stahlstiftung durch das BFI-Kapfenberg umgeschult. Nach einer Orientierungs- und Berufsfindungsphase wird über Arbeitslosengeld und Stahlstiftung ein Ersatzeinkommen in Höhe von maximal 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens ausbezahlt."
Im Werk Kindberg werden nahtlose Stahlrohre erzeugt. Die maximale Kapazität der Produktionsanlagen beträgt rund 320.000 Jahrestonnen, die in unlegierten bis mittellegierten Qualitäten nach allen in- und ausländischen Standards hergestellt werden. Eingesetzt werden die hochwertigen Produkte aus Kindberg beispielsweise bei der Förderung von Erdöl und Erdgas, als Druck- und Leitungsrohre oder als Kessel- und Wärmetauscherrohre. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2007/2008 betrug rund 531 Millionen Euro.
In der Herstellung von Stahl und Stahlrohrprodukten hat voestalpine Tubulars jahrzehntelange Erfahrung. So befindet sich das Werk in einer der traditionsreichsten Regionen zur Stahlerzeugung in Österreich. Bereits 1802 erfolgte erstmals eine Eisenverarbeitung, im Jahr 1866 wurde dann das erste Hüttenwerk errichtet. Im Zuge einer totalen Umstrukturierung des Standortes ging Anfang der 80er Jahre ein modernes Nahtlosrohrwalzwerk mit nachgeschalteter Weiterverarbeitung der Rohre zu einbaufertigen Ölfeldrohren in Betrieb.
Mag. Markus Gruber unter Tel.: +43 (316) 877-4107, bzw. Mobil: +43 (676) 86664107 und Fax: +43 (316) 877-802417 oder E-Mail: markus.gruber@stmk.gv.at zur Verfügung.
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