Ausländeranteil seit 2001 um 40 Prozent gewachsen
Landesstatistik: Mehr als jeder zehnte Steirer mit Migrationshintergrund
Graz (10.12.2009)-. Laut der jüngsten Veröffentlichung der steirischen Landesstatistik beträgt die Zahl der Ausländer in der Steiermark 2009 genau 75.839, das sind um 4.157 oder 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. „Im Vergleich zur letzten Volkszählung 2001 bedeutet dies einen Anstieg um 41,7 Prozent und damit den höchsten Bevölkerungsstand der Ausländer seit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg", betont Landesstatistikleiter Dipl.-Ing. Martin Mayer. Insgesamt haben mehr als 10 Prozent der steirischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund, das heißt, sie sind im Ausland geboren bzw. sind nicht-österreichische Staatsbürger.
Das Plus ist hauptsächlich zurückzuführen auf die weiterhin hohe internationale Zuwanderung aus ost- und südosteuropäischen Ländern sowie aus Deutschland vor allem nach Graz. Fast die Hälfte der ausländischen Bevölkerung in der Steiermark lebt in der Landeshauptstadt. 41 Prozent der Ausländer kommen aus EU-Staaten, weitere 32 Prozent aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) und 7 Prozent stammen aus der Türkei. Der Ausländeranteil an der gesamten Wohnbevölkerung beträgt nun 6,3 Prozent, ist aber nach dem Burgenland weiterhin der geringste in ganz Österreich.
Während das Durchschnittsalter aller in der Steiermark lebenden Personen derzeit 42,1 Jahre beträgt, liegen die Inländer als Älteste knapp über diesem Wert (42,7). Türken stellen mit 27,1 Jahren die jüngste Bevölkerungsgruppe dar. Die Geburtenbilanz der Inländer ist weiter stark negativ, die der Ausländer 2008 mit +848 jedoch deutlich positiv und die höchste der letzten Jahre: Von 10.255 Neugeborenen im Vorjahr hatten 1.033 ausländische Eltern bzw. eine ausländische Mutter. Gleichzeitig ist die Zahl der Kinder pro Frau mit 1,32 gegenüber 2007 (1,30) leicht gestiegen, wobei dieser Wert für Inländerinnen bei 1,23 liegt und für Ausländerinnen bei 2,11. Die Anzahl an ausländischen Kindern in Kindergärten und Schulen erhöhte sich in den letzten Jahren kontinuierlich. Noch deutlicher sind die Zahlen bei der Hochschulstatistik, wo bereits ein Achtel der Studierenden Ausländer sind.
2008 betrug die steirische Arbeitslosenquote nach österreichischer Berechnungsmethode 6,1 Prozent (2007: 6,4) und lag damit etwas über dem Bundesschnitt von 5,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Inländer betrug dabei 5,8 Prozent, die der Ausländer war mit 9,8 Prozent deutlich höher. Bei den Beschäftigten weist die Steiermark mit 7,6 Prozent den geringsten Ausländeranteil aller Bundesländer auf. Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an den Arbeitslosen beträgt 12,7 Prozent, wobei sowohl die absoluten Zahlen der unselbständig erwerbstätigen Ausländer als auch die der vorgemerkten arbeitslosen Ausländer in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Gleichzeitig ist die Erwerbstätigenquote im Erwerbsalter bei den Ausländern aber noch immer deutlich geringer als bei den Inländern.
Beim Bildungsniveau sind vor allem Personen aus Ex-Jugoslawien und der Türkei benachteiligt. Mangelnde Bildung trägt unter anderem zu deutlich geringerem Einkommen sowie größerer Armutsgefährdung im Vergleich zu Inländern bei: Haushalte mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft haben ein wesentlich höheres Armutsgefährdungsrisiko als gebürtige Österreicher. In der Steiermark ergibt sich für Inländer ein Wert von 10 Prozent, bei Ausländern ist die Armutsgefährdungsquote mehr als dreimal so hoch (31 Prozent).
Publikation: Die ausländische Wohnbevölkerung in der Steiermark
http://www.statistik.steiermark.at
Graz, am 10. Dezember 2009
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