Gräberfund in der Grazer Burg
Totenschädel bei Bauarbeiten entdeckt



Graz (27. Juli 2010).- Der Aufmerksamkeit des Baggerfahrers Burkhard Egger ist es zu danken, dass ein Skelett - vermutlich aus dem späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert - nicht für immer unter den Betonfundamenten eines neuen Schachtes in der Grazer Burg verschwand. Entdeckt wurde es bei Umbauarbeiten im Lagerbereich der Grazer Burg. „Das vermutliche Grab befindet sich knapp außerhalb der alten Stadtmauer, die in diesem Bereich durch das Gebäude der Burg verläuft. Für die genauere Datierung benötigen wir natürlich noch einige Zeit. In den nächsten zwei bis drei Tagen werden wir eine Notgrabung durchführen", sagt Dozent Manfred Lehner vom archäologischen Institut der Uni Graz. Die Lage des Unterkiefers im Verhältnis zu den Schulterblättern und die Ausrichtung des Skeletts von Westen nach Osten sind Indizien, dass es sich tatsächlich um eine spätmittelalterliche Grabstätte handelt. Die zeitliche Datierung bestätigt auch Univ.- Prof. Peter Roll vom gerichtsmedizinischen Institut der Uni Graz: „Der sehr kräftige Totenschädel muss bereits sehr lange in der Erde liegen." Für Christine Klug, die Leiterin der zuständigen Abteilung 2 des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung sind Funde dieser Art nichts Neues: „Wir hatten bereits beim Umbau der Alten Universität mit zahlreichen Funden zu tun. Auch wenn sich der Aufwand bei Bauarbeiten dadurch etwas erhöht, sind wir natürlich daran interessiert, Zeugnisse der steirischen Geschichte zu bewahren", so Klug.
Kontakt Dozent Manfred Lehner: 0676/6367939
Kontakt Univ.- Prof. Peter Roll: 0316/380/4325
Graz, am 27. Juli 2010