Katastrophenhilfe-Medaille für Kleinsölk Helfer
Bilanz der Unwetterkatastrophe und Verabschiedung der Helfer
Graz/Kleinsölk (27. August 2010).- Nach ihrem über 40tägigen Einsatz im Kleinsölktal wurden heute Mittag (27.8.) in Stein an der Enns die rund 230 Assistenzkräfte des österreichischen Bundesheeres zusammen mit den ebenso angetretenen Einsatzkräften der Feuerwehren und des Roten Kreuzes von Landeshauptmann Franz Voves verabschiedet.
Auf der Breitlahnalm in der Kleinsölk gab es zuvor eine Pressekonferenz, in der LH Voves gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Einsatzkräfte und Behörden sowie Bürgermeister Karl Brandner (Kleinsölk) Bilanz zog und allen Beteiligten für ihren enormen Einsatz dankte. "Allein Bundesheer und Feuerwehren haben weit über 100.000 Einsatzstunden geleistet, um den eingeschlossenen Menschen zu helfen und so rasch wie möglich die verwüstete Infrastruktur wieder instand zu setzen. Auch das Rote Kreuz, die Bergrettung und der Führungsstab der Bezirkshauptmannschaft Liezen war rund um die Uhr im Einsatz. Ihnen gebührt unser aller Dank", so Voves, der ankündigte, dass allen ehrenamtlichen Helfern die Katastrophenhilfe-Medaille des Landes Steiermark verliehen wird.
Insgesamt 90.000 Arbeitsstunden leisteten die 230 Assistenzkräfte des Österreichischen Bundesheeres und vor allem in den ersten Tagen Erkundungs- und Versorgungsflüge mit Hubschraubern. Militärkommandant Heinz Zöllner: "In diesen Tagen wurde wieder bewiesen, dass der Auftrag des Bundesheeres, Schutz und Hilfe zu bieten, keine leeren Floskeln sind."
"Durch den überdurchschnittlichen Teamgeist jedes einzelnen der 683 Einsatzkräfte der insgesamt 43 Feuerwehren konnte wertvolle und unentgeltliche Hilfestellung für die betroffene Bevölkerung geleistet werden. In rund 17.000 Einsatzstunden - dies entspricht einem Gegenwert von zirka 600.000 Euro - konnten Sachwerte von über eine Million Euro gerettet werden", so Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Pötsch.
900 Stunden wurden von den zuständigen Mitarbeitern der Bezirkshauptmannschaft Liezen geleistet. Bezirkshauptmann Josef Dick: ""Unsere Hauptaufgabe war es, 25 Kilometer Wegenetz in das Kleinsölktal wiederherzustellen. Weiters haben wir Wasserleitungen und sonstige Infrastruktureinrichtungen abgesichert bzw. wieder neu aufgebaut." Die größten Schäden seien zwar behoben worden, so Dick, aber es sei nichts mehr so, wie es früher war: "Die Katastrophe hat das Sölktal sicher auf Dauer verändert, auch wenn wir jetzt den Zugang ins Tal wiederhergestellt haben und die Bewirtschaftung der Almen sichergestellt ist, so ist das Gelände sicher nicht mehr das, was es einmal war." Die Bergrettung hat Einsatzarbeiten im schwierigen Gelände unterstützt und wurde vor allem beim Suchen neuer Quellen zur Wasserversorgung im Sölktal tätig.
Von den rund 370 Hektar Nutzfläche im Kleinsölktal und Sattental sind 171 Hektar von dem Ereignis betroffen. 400.000 m³ Geröllmassen verschütteten den Talboden, 40.000 Festmeter Holz wurden ins Tal gespült, 13 Brücken und zwölf Kilometer Straße wurden zerstört. Die Flutwelle verwüstete auch 50 Wohnobjekte und Wirtschaftsgebäude, 67 Personen waren eingeschlossen, 55 von ihnen wurden am 18. Juli evakuiert. 14 Almen waren nicht erreichbar und mussten bis zum 27.7. zur Gänze mit Lebensmittel Wasser, Treibstoff, etc. versorgt werden. Nicht nur Kleinsölk, auch die Gemeinden Großsölk, Mitterberg, Gröbming, St. Martin, Michaelerberg, Pruggern und Niederöblarn im Bezirk Liezen sind mit enormen Schäden an der Infrastruktur konfrontiert. Nähere Informationen finden Sie in der Anlage.
Graz, am 27. August 2010
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