Wirtschaftskrise: Steuereinnahmen der Gemeinden sinken
Erster Weltstatistiktag am 20.10.2010:
Graz.- (20.10.2010) Anlässlich des ersten Weltstatistiktages wird wie in vielen anderen Ländern und Regionen heute auch in der Steiermark die Bedeutung der Amtlichen Statistik in den Mittelpunkt gestellt. Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik Steiermark: "Die zentrale Aufgabe der Amtlichen Statistik besteht darin, Phänomene und Entwicklungen in unserer Gesellschaft und unserem Land möglichst wirklichkeitsgetreu in Zahlen abzubilden, um damit eine solide Faktenbasis für Entscheidungen bereitzustellen. Die Landesstatistik ist der regionale Informationsdienstleister und erstellt hochwertige Statistiken und Analysen, die ein umfassendes, objektives Bild der steirischen Wirtschaft und Gesellschaft zeichnen."
Aktuell ist dies eine heute veröffentlichte Analyse zu den Steuereinnahmen der Gemeinden des Jahres 2009, die die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise auf die Steiermark verdeutlicht. "Von 2008 auf 2009 kam es steiermarkweit zu einem deutlichen Rückgang der Steuereinnahmen der Gemeinden um 5 Prozent, wobei dafür besonders das markante Minus bei den zugewiesenen Ertragsanteilen um 6,1 Prozent aufgrund der Verringerung des Gesamtsteueraufkommens durch die Wirtschafts- und Finanzkrise verantwortlich war," so der oberste Landesstatistiker Martin Mayer.
Besonders starke Einbußen der hauptsächlich von der Einwohnerzahl abhängigen Ertragsanteile gab es bei 317 Gemeinden, die seit 2001 teils deutliche Bevölkerungsrückgänge hinnehmen mussten. Viele dieser Gemeinden liegen in der Obersteiermark. In 221 steirischen Gemeinden stieg die Bevölkerungszahl seit 2001 allerdings sogar an: der Großraum Graz verzeichnete die höchsten Anstiege. Mayer: "Die Steuerkraft-Kopfquote - also die Steuereinnahmen pro Einwohner - ist landesweit von 1.152€ (2008) auf 1.073€ (2009) und damit sogar um 6,8 Prozent aufgrund der Wirtschaftskrise und des insgesamt leichten Bevölkerungsanstiegs gesunken."
Im Bezirksvergleich liegen bei der Steuerkraft-Kopfquote die städtischen Industriebezirke der Obersteiermark recht weit vorne, allen voran jedoch klar die Landeshauptstadt Graz (Bezirk Graz Stadt), die 30 Prozent aller steiermarkweiten Abgaben und Steuern des Gemeindebereichs auf sich vereint und aufgrund des Bevölkerungsanstiegs bei den Gesamteinnahmen enorm profitiert. Auf den hintersten Plätzen finden sich fast ausschließlich Agrarbezirke, vornehmlich der Süd-, West- und Oststeiermark. Schlusslichter sind Hartberg, Feldbach aber auch Voitsberg.
Bei einer Reihung der Gemeinden nach der Kopfquote liegen Großgemeinden, bedeutende Industriestandorte, Tourismuszentren sowie Bezirkshauptstädte auf den vordersten Plätzen. Angeführt wird die Liste von Raaba, Bad Radkersburg und Unterpremstätten, während Graz-Stadt bei dieser Reihung auf dem 6. Platz zu finden ist. Am Ende der Wertung findet man fast durchwegs Klein- und Kleinstgemeinden mit hoher Agrarquote.
Bezüglich der Kopfquote gibt es bundesweit ein deutliches West-Ost-Gefälle. Die höchsten Quoten findet man (abgesehen von Wien, das als Stadt nicht vergleichbar ist) in den westlichen Bundesländern, allen voran Salzburg, gefolgt von Vorarlberg und Tirol. Auf den letzten Plätzen liegen die östlichen Bundesländer Steiermark, Niederösterreich und etwas abgeschlagen das Burgenland.
Weitere Details zur aktuellen Studie finden Sie im Internet ''www.statistik.steiermark.at'' bzw. im
Anhang. Ein Interview zum Weltstatistiktag bzw. zur Studie mit dem Leiter der Landesstatistik finden Sie in Kürze auf der
O-Ton-Seite unserer Homepage.
Publiziert werden die Ergebnisse der Landesstatistik in der Schriftenreihe Steirische Statistiken (bereits im 54. Jahr !), in der jährlichen Pocket-Info „Kleine Steiermark Datei", via Presseaussendungen sowie im Internet.
Graz, am 20.10.2010
Mag. Ingeborg Farcher unter Tel.: +43 (316) 877-4241, bzw. Mobil: +43 (676) 86664241 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: ingeborg.farcher@stmk.gv.at zur Verfügung.
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