Erna-Diez-Preis 2013 verliehen
Zwei steirische Archäologen wurden für ihre Arbeit ausgezeichnet


Graz (9. April 2013).- Gestern Abend (8.4.2013), genau an jenem Tag, an dem Erna Diez ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte, wurde im festlichen Rahmen des Wartinger Saal im Landesarchiv in Graz zum bereits zweiten Mal der Erna-Diez-Preis für herausragende Leistungen im Bereich der Archäologie vergeben. Der Preis wurde von der Nichte der langjährigen Ordinaria an der Karl-Franzens-Universität Graz und des langjährigen Mitglieds der Historischen Landeskommission für Steiermark (HLK), Ella Etzold-Diez, gestiftet und wird von der HLK vergeben. „Ich wollte damit auch andere Menschen, die wie ich keine Erben haben, ermutigen, ihr Geld für Stiftungen sinnvoll einzusetzen. Es wäre ganz im Sinne meiner Tante gewesen, junge Wissenschaftler zu fördern."
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ging diesmal an Stephan Karl und Gabriele Wrolli für ihr 2011 von der HLK publiziertes Buch über den Alten Turm in Schloss Seggau bei Leibnitz. Ihre Untersuchungen geben Anlass, die bislang geltende Meinung zu revidieren, dass es zwischen dem Ende der Römerzeit und dem 10./11. Jahrhundert in dieser Zeit keine Siedlungskontinuität gegeben hätte – „beinahe eine archäologische Sensation", wie der geschäftsführende Sekretär der HLK, Alfred Ableitinger, versichert. „Archäologie ist eine faszinierende Wissenschaft. Sie gewinnt manchmal aus vermeintlichen Kleinigkeiten faszinierende Erkenntnisse", so Ableitinger weiter. Die ehemalige Schülerin von Diez, Ulla Steinklauber, erzählte aus der faszinierenden Biographie der „Grande Dame der österreichischen Archäologie", die Laudatio auf die beiden Preisträger hielt Peter Scherrer. „Es kommt nicht darauf an, was wir als Archäologen finden oder wie wir etwas finden, sondern darauf, wie wir es in der Menschheitsgeschichte einordnen können", so Scherrer, der besonders die gelungene Teamarbeit der beiden Preisträger lobte.
Graz, am 9. April 2013