Glückliche Schweine sorgen für besten Ackerboden
Revolutionäres Projekt des Landes macht Schweine zu Gärtnern
Graz (22. August 2013).- Ein echtes Pilotprojekt zur Verbesserung von Ackerböden haben die land- und forstwirtschaftliche Fachschule Grottenhof-Hardt und Aufwind, das Zentrum für Wohnen und Ausbildung in Graz-Mariatrost gemeinsam entwickelt. Sie setzen nämlich Schweine ein, die den Boden fit für junge Pflanzen machen sollen. Aufwind bewirtschaftet rund 1 Hektar Fläche, die die Lehrwerkstatt Gärtnerei mit ihren sechs Lehrlingen bewirtschaftet. „Ein Großteil dieser Fläche ist aber stark mit Unkraut bewachsen", weiß Johannes Schantl, Direktor der land- und forstwirtschaftliche Fachschule Grottenhof-Hardt. Nachdem der Betrieb seit heuer bio-zertifiziert ist, kam das Aufbringen von Unkrautvernichtungsmitteln nicht in Frage. „Und so ist in Kooperation mit der Bioberatung die Idee mit den Schweinen aufgekommen", erklärt Schantl. „Organisiert wurde das von der Stabstelle Soziale Betriebe", so Aufwind-Leiterin Gerhilde Struklec-Penaso. Insgesamt acht Jungschweine wurden diese Woche in ihr neues Zuhause gebracht und begannen sofort damit, im Boden zu wühlen und das Unkraut zu fressen. „Sie graben den Bereich richtiggehend um und holen die Wurzeln und Insektenlarven aus der Erde", erklärt Schantl. Freilandhaltung von Schweinen gibt es in Österreich schon vielfach, zum Zweck der Bodenbearbeitung in einer Gärtnerei ist diese Form jedoch Neuland.
Damit sich die Schweine auch wohlfühlen, übernimmt die landwirtschaftliche Fachschule weiter ihre Betreuung und Fütterung. Aufwind gewährleistet die tägliche Fürsorge. Bis Ende Oktober werden die Schweine ihrer Aufgabe nachgehen, im kommenden Jahr soll dann auf der bearbeiteten Fläche Salat & Co angebaut und in der Aufwind Bio-Lehrküche verkocht oder im Bio-Hofladen Dienstag und Freitag am Vormittag an Außenkunden verkauft werden. „Wenn das Konzept funktioniert, werden unsere Schweine ab dem Frühjahr den nächsten Teil der Fläche bearbeiten, so soll jeder Bereich im Drei-Jahres-Rhythmus von den tierischen Gärtnern umgegraben werden", so der Fachmann.
Für nähere Informationen zu dem Projekt wenden Sie sich bitte an Gerhilde Struklec-Penaso unter Tel.: 0676/86 64 81 64 oder an Johannes Schantl unter Tel.: 0676/86 64 98 79.
Graz, am 22. August 2013