Frauen im Vorstand erhöhen die Gewinne
Round Table Veranstaltung FrauMachtWirtschaft:


Graz (10. Februar 2014).- Im Rahmen der steirischen Frauen- und Gleichstellungsstrategie 2020" fand heute Nachmittag (10.2.2014) in Kooperation mit der Industriellenvereinigung die Veranstaltung "FrauMachtWirtschaft" in der Aula der Alten Universität statt, an der rund 120 Repräsentantinnen und Repräsentanten aller Branchen und Unternehmensgrößen aus allen steirischen Regionen teilnahmen. Fachlich konzipiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Gabriele Suppan und Claudia von der Linden, die mit ihrer Initiative "Woman's Academy" Unternehmen und öffentliche Institutionen auf ihrem Weg zu "Mixed Leadership" unterstützen.
In ihren Begrüßungsworten sagte Frauenlandesrätin Bettina Vollath: „Alle Zahlen belegen, dass die Entwicklungen zu mehr Gleichstellung in der Wirtschaft ungemein schleppend sind. Gleichzeitig wissen wir aus vielen Untersuchungen, dass gerade gute Durchmischung in Teams und Gleichstellung - auch, aber nicht nur in Führungspositionen - den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen befeuert. Wir möchten mit unserer Strategie einen Teil dazu beitragen, den Knoten zu durchschlagen, der im Bereich der Wirtschaft in Sachen Gleichstellungsfragen definitiv da ist."
Der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark Jochen Pildner-Steinburg wünschte sich, "dass auch in der Industrie mehr Frauen in Führungspositionen kommen - da muss noch viel passieren". "Wir nehmen das Thema sehr ernst, das kann man aber nicht verordnen: Ein System wird nur gut funktionieren, wenn sich die Kultur dahinter verändert", betonte Pildner-Steinburg.
Das Impulsreferat "Mehr Frauen mehr Wert" hielten Thomas Krautzer, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark, und die deutsche Wissenschafterin Christiane Funken, Professorin für Geschlechtersoziologie an der TU Berlin. Sie appellierte an die Wirtschaft, sich nicht weiterhin zu leisten, auf Frauen in den Vorstandsetagen und anderen verantwortungsvollen Stellen im Unternehmen zu verzichten." "Mixed leadership", also Frauen auf Vorstandsebene, rechne sich, so Funken. Das zeigt auch die Ernst & Young Studie aus dem Jahre 2012, die die Kennziffern von rund 300 europäischen Unternehmen untersuchten und zum Schluss kamen, dass die Unternehmen mit Frauen im Vorstand in allen Bereichen eine besserer Performance zeigten: Sie hatten mehr Umsatz, machten mehr Gewinn, hatten einen höheren Börsenwert und boten mehr Arbeitsplätze als die Unternehmen, die auf Frauen im Vorstand verzichteten ( siehe Seiten 3 und 4 der beiliegenden Unterlage).
Außerdem sei eine neue Generation von Männern und Frauen im Berufsleben, die sich in ihren Wünschen grundlegend von der jetzigen Generation 50+ unterscheide. Funken: "Die Männer wollen nicht nur in der Karriere aufgehen, sondern auch als Väter für ihre Kinder da sein und die Frauen wollen sich nicht zwischen Kinder und Karriere entscheiden müssen. Das heißt, es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem das es zu lösen gilt und nicht nur ein Problem der Frauen. Wir brauchen Arbeitszeit-Konzepte, wo beide Geschlechter in der Periode wo die Familie mehr Zeit einnimmt, zurückstecken können und später, wenn die Kinder aus dem Haus sind, diese Arbeitszeit nachholen können." ( Link zur Studie)
Das zweite Impulsreferat bestritten Judit Havasi, Stellvertretendes Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group, und Andreas Gerstenmayer, Vorstandsvorsitzender der AT&S.
Ein Video zur Pressekonferenz finden Sie HIER.
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Graz, am 10. Februar 2014
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