Forstweg: Mensch und Natur profitieren davon
Beeindruckendes Forstwegeprojekt im Bezirk Voitsberg realisiert


Graz (30. Juni 2014 ).- Rund 3.000 Kilometer Forststraßen gibt es im Bezirk Voitsberg und seit kurzem ist auch die neue Forststraße „Hollergraben" fertiggestellt. Die 2,7 Kilometer lange Forststraße liegt in Gradenberg in Köflach. Die Gaberlstraße verläuft direkt darunter und die neue Trasse führt durch reines Schutzwaldgebiet. Der Schutzwald schützt die Gaberlstraße nicht nur vor Steinschlägen, sondern er ist auch natürliche Barriere für den Staub des nahen Steinbruchs. Mit dem Motor und jetzigen Obmann der „Bringungsgenossenschaft Hollergraben" Franz Krug und der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg begannen bereits vor 15 Jahren die ersten Gespräche und Planungen. Der Land- und Forstwirt kämpfte für die Straße, weil die Bewirtschaftung seines Waldes fast unmöglich war. „Es war nicht möglich, vom Borkenkäfer befallene Bäume zu schlägern, weil man einfach nicht dazu gekommen ist. Zum Beispiel konnten 2008 nach der Sturmkatastrophe „Paula" nur mittels Hubschraubereinsatz Bäume entfernt werden. Das war ein riesiger Aufwand", erzählt Krug. Im Mai 2011 war es dann soweit: Sechs interessierte Waldeigentümer gründeten die forstliche „Bringungsgenossenschaft Hollergraben". Daraufhin erfolgte mit Unterstützung der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg die Ausschreibung und schließlich konnte mit dem Maschinenhof Hainzl aus Langenwang (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) eine kompetente Firma für den Bau der Forststraße gefunden werden.
„Seit 25 Jahren bin ich im Forstwegebau tätig, aber so ein schwieriges Projekt habe ich bis dato noch nie umgesetzt", betont Christoph Freytag, Leiter der Bezirksforstinspektion in der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg. Nicht nur dass viele Interessen bei der Planung berücksichtigt werden mussten, es handelte sich auch um ein schwieriges Baugelände aufgrund der Steilheit. „Stellenweise mussten Felswände abgetragen werden und Teilstücke der Straße konnten nur in den Berg hinein gebaut werden. Allein 25.000 Tonnen Gesteinsmaterial mussten während der 14-monatigen Bauzeit abtransportiert werden", so der Experte, der noch ergänzt, dass zweihundert Höhenmeter überwunden werden mussten. Die Gesamtkosten für die Errichtung der Forststraße betrugen rund 270.000 Euro. „Rund die Hälfte wurde von Bund, Land und der EU gefördert. Der andere Teil musste von der Bringungsgenossenschaft aufgebracht werden", so Referent Rupert Sivetz von der Abteilung 10, Land- und Forstwirtschaft, der für die Auszahlung der Fördermittel verantwortlich zeichnet.
Der Bezirk Voitsberg hat eine Gesamtfläche von rund 68.000 Hektar und davon sind zirka 43.000 Wald. Insgesamt hat die Steiermark eine Fläche von rund 1,7 Millionen Hektar und davon sind zirka eine Million Wald. Forststraßen gibt es steiermarkweit rund 45.800 Kilometer und davon zirka 3.000 im Bezirk Voitsberg. „Die Umsetzung eines derart großen Projekts kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das ist hier jedenfalls passiert. Wichtig ist auch, dass nicht nur der Mensch von der Forststraße profitiert, sondern auch die Natur. Endlich kann der Wald so gepflegt werden, dass er auch in Zukunft seine Schutzwirkung für den Menschen erfüllen kann", betont Bezirkshauptmann Hannes Peißl.
Für nähere Informationen steht Christoph Freytag unter 0676/866-40270 gerne zur Verfügung.
Graz, am 30. Juni 2014
Sabine Jammernegg unter Tel.: +43 (316) 877-2999, bzw. Mobil: +43 (676) 86662999 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: sabine.jammernegg@stmk.gv.at zur Verfügung.
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