Aktueller Tätigkeitsbericht der steirischen Tierschutzombudsfrau
Tierschutzbildung ist Erziehung zur Herzensbildung


Graz (12. Mai 2015).- Gemeinsam mit dem zuständigen Landesrat Gerhard Kurzmann präsentierte die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck heute Vormittag (12.05.2015) im Medienzentrum Steiermark ihren aktuellen Tätigkeitsbericht. Insgesamt war die Tierschutzombudsstelle 2014 in 313 Verfahren eingebunden, dabei handelte es sich um 194 Verwaltungsverfahren und 119 Verwaltungsstrafverfahren. „Die Beziehungsfähigkeit der Menschen bildet die Basis für einen gelingenden Tierschutz. Positive Veränderungen für die Tiere und Tierschutzfortschritte benötigen Zeit, so gesehen ist der Weg das Ziel. Tierschutzbildung ist Erziehung zur Herzensbildung. Wer gegen Tiere roh ist, kann kein guter Mensch sein", betonte Fiala-Köck bei der Präsentation. Ihre Hauptaufgaben sind die Vertretung der Interessen des Tierschutzes im Rahmen der Parteistellung in Verwaltungs- bzw. Verwaltungsstrafverfahren, die Mitgliedschaft im Tierschutzrat, die Leitung zweier Arbeitsgruppen und entsprechende Tätigkeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. „Eine humanitäre Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie mit ihren Tieren umgeht. Die Tierschutzombudsfrau leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation von Tieren, arbeitet eng mit Tierheimen zusammen und betreibt Bewusstseinsbildung für den Tierschutz in der Bevölkerung. Die aktive Mitarbeit an tierschutzrelevanten Gesetzesvorschlägen soll ein Beitrag für klare Rechtsgrundlagen für den Vollzug sein. Ich möchte mich auf diesem Weg ausdrücklich für das Engagement und die Hingabe der Tierschutzombudsfrau und ihrer Mannschaft bedanken", so Tierschutzlandesrat Kurzmann.
Details aus dem Tätigkeitsbericht
Seit dem Amtsantritt der Tierschutzombudsfrau im Jänner 2010 sind in der 1. Funktionsperiode 2010-2015 in allen Bereichen die Aufgaben der Tierschutzombudsstelle angestiegen. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 839 Anzeigen und 787 schriftliche Anfragen bearbeitet und die Tierschutzombudsfrau war in insgesamt 1.469 Verfahren eingebunden. 2014 wurden 189 Anzeigen in der Tierschutzombudsstelle eingebracht, das ist eine Steigerung um 110 Prozent gegenüber 2010. Von diesen Anzeigen waren 122 Heimtier-, 46 Nutztier- und 21 Wildtierhaltungen betroffen. 120 dieser Meldungen erwiesen sich als tatsächlich tierschutzrelevant. Durch entsprechende amtstierärztliche Kontrollen war es möglich, die Lebenssituation der Tiere durch Vorschreibung von Maßnahmen zu verbessern.
Die Tierschutzombudsstelle des Landes Steiermark hat sich in den letzten Jahren zu einer zentralen Anlaufstelle für Tierschutzanliegen entwickelt. So wurden 2014 insgesamt 281 Anfragen schriftlich beantwortet. Die Fragestellungen betrafen sämtliche Bereiche der Tierhaltung von Nutz-, Heim- und Wildtieren. Sehr häufig geht es auch darum, Hilfestellungen für Tierhalterinnen und Tierhalter zu ermöglichen, welche sich in einer persönlichen Notlage befinden. 35 Anfragen bezogen sich auf das Thema Kastration von Streunerkatzen, 32 auf das Thema Haustiere. 22 Anfragen gab es wegen landwirtschaftlicher Nutztiere, 17 wegen Wildtieren. 29 Anfragen von Tierschutzvereinen wurden in schriftlicher Form beantwortet. Im Rahmen der umfangreichen Vortragstätigkeit wurden Tierschutzanliegen in die Bevölkerung gebracht.
Tierschutzpreis und Kastrationsfolder
Gerade die Nutztierhaltung steht im Fokus des Tierschutzes. Ein großes Anliegen ist Fiala-Köck der Preis „Musterbeispiele für besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum". Hier werden jene Landwirte ausgezeichnet, welche sich besonders für eine tierfreundliche Haltung ihrer Nutztiere einsetzen. Mit dem Tierschutzpreis soll die Öffentlichkeit auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass jeder mit einer Verhaltensänderung einen Beitrag zum Tierschutz leisten kann. Lebensmittel aus tierfreundlicher Haltung zu Billigstpreisen sind nicht möglich. Heuer wird der Preis am 9. Juli bereits zum sechsen Mal vergeben.
Um Wissen über das Thema „Kastration von Katzen und Katern" zu vermitteln, wurde ein Kastrationsfolder mit einer Auflage von 55.000 Stück verfasst, welcher an alle Bezirksverwaltungsbehörden, Gemeinden, Amtstierärztinnen und Amtstierärzte, Tierschutzvereine und Tierheime, Zoofachhandlungen und an die Tier-schutzombudsstellen der Bundesländer verschickt wurde. Weiters wurde auch über Initiative der Tierschutzombudsstelle das Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit Steiermark-Basismodul" gestartet. Ziel dieses Projektes ist es, langfristig durch Senkung der Häufigkeit von Wildunfällen Tier-und Menschenleid zu verringern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Geplante Aktivitäten
Mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen will die Tierschutzombudsstelle auch dieses Jahr wieder sensibilisieren und sich für den Tierschutz in der Steiermark einsetzen: Am 14. Juni gibt es wieder den Tierschutzflohmarkt am IKEA-Parkplatz in Graz. Aus Anlass des Zehn-Jahr-Jubiläum der Tierschutzombudsstelle Steiermark findet außerdem am 24. Juni im Rittersaal des Landhauses eine Veranstaltung zum Thema „Mensch-Tier-Beziehung im urbanen Raum, eine soziale und psychologische Gratwanderung?" statt.
Den Tätigkeitsbericht 2014 der steirischen Tierschutzombudsfrau finden Sie hier. Eine Zusammenfassung finden Sie in der
Präsentation.
Ein aktuelles Video zur Pressekonferenz steht demnächst auf dem Videoportal des Landes Steiermark zur Verfügung.
Für Rückfragen stehen Ihnen Barbara Fiala-Köck unter 0676/8666-3966 zur Verfügung. Weitere Infos: www.tierschutzombudsstelle.steiermark.at.
Graz, am 12. Mai 2015
Sabine Jammernegg unter Tel.: +43 (316) 877-2999, bzw. Mobil: +43 (676) 86662999 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: sabine.jammernegg@stmk.gv.at zur Verfügung.
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