Hohe Borkenkäfer-Gefahr für steirische Wälder
Landesforstdirektion appelliert an Waldbesitzer, vorzusorgen


Graz (1. September 2015).- Für die steirischen Waldbesitzer stellt der Borkenkäfer seit langem eine große Herausforderung dar. „Nach mehreren durchschnittlichen Jahren müssen wir heuer wieder mit überdurchschnittlichen Schäden rechnen", berichtet Andreas Pfister von der Landesforstdirektion. Welches Gefahrenpotential von den Schädlingen vor allem für die heimische Fichte ausgeht, variiert von Jahr zu Jahr, abhängig von der Witterung. 2015 droht nun ein stärkeres Borkenkäferjahr zu werden. Zum einen führten bereits Ereignisse in den Monaten vor dem Sommer zu optimalen Bedingungen für den Borkenkäfer: Dazu zählten die Eisbrüche im vergangenen Dezember und die Windwürfe in Verbindung mit Gewitterstürmen im Frühjahr. Zum anderen sind durch die langanhaltenden Hitzewellen viele Wälder geschwächt und der heiße und trockene Sommer ermöglicht es dem Borkenkäfer, speziell in tieferen Lagen heuer drei Generationen auszubilden - in „normalen" Sommern sind es nur zwei.
Zusätzliche Gefahr für Borkenkäferbefall wird derzeit aus allen Landesteilen gemeldet. Besonders betroffen ist heuer beispielsweise der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, wo Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer und seine Mitarbeiter bereits alle Waldbesitzer eindringlich aufgefordert haben, die Wälder regelmäßig zu kontrollieren.
Der Appell, derzeit besondere Sorgfalt walten zu lassen, gilt für die gesamte Steiermark: „Der Befall der Fichten durch den Borkenkäfer ist nicht zu verhindern, muss dann aber rasch aufgearbeitet werden", sagt Pfister. Diese Bewusstseinsbildung bei allen Waldbesitzern ist wichtig, darin sind sich alle Experten einig. „Im Großen und Ganzen funktioniert die Aufarbeitung in der Steiermark sehr gut, aber gerade in der aktuellen, angespannten Situation sind die Waldbesitzer besonders gefordert. Regelmäßige, genaue Kontrolle und besonders rasches Einschreiten sind das Gebot der Stunde", betont Pfister.
Eine langfristige Maßnahme, um die Borkenkäfergefährdung der steirischen Wälder zu reduzieren, ist die richtige Baumartenwahl. Standortsangepasste Mischwälder mit einem geringeren Fichtenanteil erhöhen die Bestandesstabilität, da das Schadrisiko gestreut ist. „Da die Fichte traditionell als der Brotbaum der Forstwirtschaft angesehen wird, ist der Umstieg auf andere Baumarten natürlich nicht selbstverständlich", erklärt Pfister. Das Land Steiermark fördert daher den Wandel hin zu Mischwäldern seit vielen Jahren.
Mehr über den Borkenkäfer und seine verheerenden Auswirkungen auf den steirischen Wald finden Sie in der Präsentation der BH Hartberg-Fürstenfeld.
Infos zu Fördermöglichkeiten erhält man telefonisch bei der Landesforstdirektion unter 0316/877-4528. Alles Aktuelle zur Borkenkäferplage ist auf der Homepage der Landesforstdirektion zu finden.
Graz, am 1. September 2015
Martin Schemeth unter Tel.: +43 (316) 877-4204, bzw. Mobil: +43 (676) 86664204 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: martin.schemeth@stmk.gv.at zur Verfügung.
A-8011 Graz - Hofgasse 16 - Datenschutz