Michael Dorner ist „Meister des Jahres“
Unternehmer-Lust statt Unternehmer-Frust

Graz (21. Jänner 2017).- 2016 war ein gutes Jahr für meisterliche Qualifikation: 671 Meister- und Befähigungsprüfungen wurden abgelegt. 219 Fachkräfte wurden als Meisterinnen und Meister ausgezeichnet, dazu kommen 452 Absolventinnen und Absolventen von Befähigungsprüfungen. „Damit bleibt der Meisterbrief weiterhin einer der attraktivsten Nachweise für Qualifikation und Qualität, die wiederum direkt in die steirische Wirtschaft zurückfließen", freuen sich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. „Meister des Jahres" wurde Ing. Michael Dorner. Der 40-jährige Baumeister darf sich ab nun auch Pflasterermeister nennen.
Die Steiermark ist und bleibt ein Meisterland: 219 Meisterinnen und Meister (177 Männer und 42 Frauen) haben gestern Abend (20.1.2016) im Stefaniensaal des Congress Graz ihre Meisterbriefe entgegennehmen dürfen. Zu den Meisterprüfungen kommen noch einmal 452 Befähigungsprüfungen (314 Männer, 138 Frauen). Insgesamt wurden damit im vergangenen Jahr 2.746 Modulprüfungen erfolgreich abgelegt. Dazu zählen die Fachmodule von Meister- und Befähigungsprüfungen, die Ausbilderprüfungen und die Unternehmerprüfungen. „Qualität braucht fachliche Qualifikation. Der Meistertitel schafft die dafür notwendigen Voraussetzungen und ist ein Gütesiegel für die Wirtschaft, auf das wir unter keinen Umständen verzichten dürfen", so WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk.
Die „Meistersparte"
Gewerbe und Handwerk ist die traditionelle „Meistersparte". In 34 Berufen der Sparte wurde eine Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt. An der Spitze bei den Meisterprüfungen liegen die Kfz-Techniker mit 52 neuen Meistern, gefolgt von Metalltechnik (31) und Karosseriebautechnik (19). Je 17 neue Meisterinnen und Meister verzeichnen die Konditoren und Maler, 16 Meisterbriefe wurden bei den Tischlern verliehen. Die Befähigungsprüfungen führen die Baumeister (34) an, gefolgt von der Fußpflege (20) und der Elektrotechnik (18). „Die Zahlen zeigen, wie attraktiv der Meistertitel ist. Er gibt auch den notwendigen Qualifikationsrahmen vor, damit die Konsumenten sicher sein können, dass sie die beste Leistung bekommen. Das darf durch eine zukünftige Gewerbeordnung auf keinen Fall beeinträchtigt werden", betont Spartenobmann Hermann Talowski. Und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der die Meisterbriefverleihung gemeinsam mit Landesrat Christian Buchmann vornahm, ergänzte: „Wir brauchen wieder mehr Unternehmer-Lust statt Unternehmer-Frust."
Zahlen steigen kontinuierlich an
Ein Blick auf die zahlenmäßige Entwicklung der Meister- und Befähigungsprüfungen innerhalb der letzten 10 Jahre zeigt, dass es einen kontinuierlichen Zuwachs gibt. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 wurden 426 Meister- und Befähigungsprüfungen abgelegt, im Jahr 2009 waren es 441, 2012 bereits 582 und im Jahr 2015 sogar 722. Die Zahlen zwischen den einzelnen Jahren schwanken naturgemäß etwas, der Trend zeigt jedoch eindeutig nach oben. Besonders rasant ist in den letzten 5 Jahren die Zahl bei den Unternehmerprüfungen nach oben geschnellt. Waren es 2011 noch 303 erfolgreich abgelegte Prüfungen, so stieg die Zahl im Jahr 2013 bereits auf 334. 2014 waren es 353, 2015 bereits 387 und im vergangenen Jahr könnte mit 399 bestandenen Unternehmerprüfungen ein neuer Rekordwert verzeichnet werden.
Meister und ihre Motive
Die Meisterprüfung hat in Österreich eine starke Tradition und eine ebenso große Bedeutung. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen derjenigen, die den Weg dieser freiwilligen Höherqualifizierung gehen. Wie sich die Meisterprüfung tatsächlich in der Praxis auswirkt, hat eine Studie des ibw - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft untersucht (bundesweite Umfrage unter 705 Meistern). Wichtigstes Motiv ist demnach die fachliche Weiter- und Höherqualifizierung (76%). Sie stellt für 47% die Basis für eine spätere Selbstständigkeit dar, 46% wollen sich generell eine bessere Position am Jobmarkt schaffen. Erwartungen, die größtenteils auch erfüllt werden, wie die Umfrage zeigt.
Die Auswirkungen der Meisterprüfung sind nämlich deutlich spürbar: Bei 60 % verändert sich die berufliche Stellung, rund drei Viertel übernehmen nach der Prüfung eine Führungsfunktion. Die Meisterprüfung ist damit unmittelbar mit einem beruflichen Aufstieg verknüpft. Für fast 90 % ist sie der Auslöser für positive Veränderungen, die von einem besseren Einkommen bis hin zur Stärkung des Selbstwertes und einer sozialen Höherstellung reichen. Übrigens: Das Durchschnittsalter bei Abschluss der Meisterprüfung beträgt 29,7 Jahre, das heißt, dass die Absolventinnen und Absolventen über rund 10 bis 11 Jahre Berufserfahrung (nach der Lehre bzw. BMS) verfügen.
Meister des Jahres
Bei der Verleihung der Meisterbriefe wird traditionell auch der Titel „Meister/in des Jahres" vergeben. Über die Auszeichnung durfte sich heuer der 40-jährige Pflasterer-meister Michael Dorner freuen. „Dorners Karriere ist ein Musterbeispiel für lebenslanges Lernen, hat er doch eine Reihe von hochwertigen Qualifikationen - zwei fachlich unterschiedliche HTL-Abschlüsse, zahleiche Zusatzqualifikationen am WIFI, die Baumeisterprüfung und jetzt auch noch den Pflastereimeister - mit Bravour abgeschlossen", so die Begründung. Dorner hat das mündliche und schriftliche Prüfungsmodul seiner Meisterprüfung mit Auszeichnung bestanden. Michael Dorner ist bei der Klöcher Bau GmbH beschäftigt, wo er seit 1. September 2016 auch als gewerberechtlicher Geschäftsführer (Gewerbe Pflasterer) tätig ist.
Graz, am 21. Jänner 2017
Anna Schwaiberger unter Tel.: +43 (316) 877-5528, bzw. Mobil: +43 (676) 86665528 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: anna.schwaiberger@stmk.gv.at zur Verfügung.
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