Gewaltschutzbeirat tagte erstmals mit allen Landtagsparteien
Schulterschluss für eine gewaltfreie Steiermark.
Graz (7. Juni 2024).- Zu einem sehr intensiven Austausch ist es heute Freitag (0706.2024) beim Treffen des Gewaltschutzbeirates im Rittersaal des Landhauses in Graz gekommen. Auf Einladung von Soziallandesrätin Doris Kampus haben daran erstmals die Abgeordneten aller im Landtag vertretenen Parteien teilgenommen: Maria Skazel (ÖVP), Helga Ahrer (SPÖ), Stefan Hermann (FPÖ), Veronika Nitsche (Grüne), Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) und Robert Reif (Neos). Im Zentrum ihrer Beratung mit den Expertinnen und Experten aus dem Bereich des Gewaltschutzes standen einerseits eine Zwischenbilanz zum im November 2023 präsentierten Sechs-Punkte-Plan für mehr Gewaltschutz sowie andererseits eine breite Palette an Vorschlägen dafür, wie der Gewaltschutz noch verstärkt werden kann. Einen besonderen Schwerpunkt legten die Abgeordneten, aber auch die Expertinnen und Experten auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktion bekräftigten dabei das gemeinsame Bekenntnis zu einer gewaltfreien Steiermark.
Soziallandesrätin Doris Kampus: „Ich bedanke mich bei den Abgeordneten für ihre engagierte Teilnahme und dafür, dass es beim Thema Gewaltschutz in der Steiermark wirklich keine Parteigrenzen gibt. Gemeinsam werden wir daher auch in Zukunft unsere Bemühungen noch verstärken und den Gewaltschutz weiter ausbauen. Mein Dank gilt aber auch den Expertinnen und Experten im Gewaltschutzbeirat, die sich seit vielen Jahren mit ihrem Fachwissen für eine gewaltfreie Steiermark einsetzen.“
Im Detail sieht der Sechs-Punkte-Plan folgende Maßnahmen vor:
- Steirisches Hilftelefon 0800 20 44 22: Diese Notrufnummer ist 24 Stunden täglich seit 2. April 2024 erreichbar und sorgt für eine direkte Weiterleitung der Betroffenen zum entsprechenden spezialisierten Betreuungs- und Beratungsangebot. Die Hotline ist selbstverständlich anonym, kostenlos und vertraulich. Intensiviert werden aktuell die Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.
- 13 neue Übergangswohnungen: Sie sind Teil einer Gewaltschutzinitiative gemeinsam mit dem Bund. Die erste dieser Wohnungen für Frauen und Kinder wird in den nächsten Wochen in der Steiermark eröffnet. Drei weitere Standorte werden unmittelbar danach folgen. Vollständig werden die 13 neuen Übergangswohnungen samt professionellem Betreuungsangebot im ersten Halbjahr 2025 eröffnet sein.
- Gewaltambulanz der Medinizischen Universität: Die Ambulanz hat seit wenigen Wochen einen neuen, leicht erreichbaren Standort am Klinikum Graz und wird über eine telemedizinische Außenstelle in Leoben auch für Frauen in der Obersteiermark gut erreichbar sein.
- Sensibilisierungskampagnen: Diese Maßnahmen werden den Fokus auf männliche Jugendliche und Männer aller anderen Altersgruppen legen. Als Partner dafür werden gerade große Freiwilligen-Organisationen, aber auch Sportvereine in die Konzeption eingebunden.
- Gewaltschutz als Teil der juristischen Ausbildung: Im Bereich der Justiz werden RichteramtsanwärterInnen und RichterInnen, aber auch StaatsanwältInnen und administratives Personal speziell zum Thema Gewaltschutz und Erkennen von Gewalt ausgebildet. Eine vergleichbare Ausbildung zur Prävention gibt es auch für Polizistinnen und Polizisten in der Steiermark.
- Wissenschaftliche Studie: Um jene Faktoren herauszufiltern, die rechtzeitig bei Gewalt im privaten Umfeld aktiviert werden können, wurde vom Land Steiermark eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, die gegenwärtig erarbeitet und im Frühjahr 2025 fertiggestellt sein wird.
Rückfragehinweis:
- Martin Link | Büro Landesrätin Kampus | Tel: +43 664 9475 301 | E-Mail: martin.link@stmk.gv.at
Graz, am 7. Juni 2024
Martin Schemeth unter Tel.: +43 (316) 877-4204, bzw. Mobil: +43 (676) 86664204 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: martin.schemeth@stmk.gv.at zur Verfügung.
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